Gestern tagten die Expertinnen und Experten der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination Gecko. Der Tarnanzug von Generalmajor Rudolf Striedinger wird dabei wohl nicht zum Einsatz gekommen sein. Die Bezeichnung "Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit" der zweiten Leiterin Katharina Reich klingt jedoch gleichfalls beeindruckend militärisch. Die Einrichtung von Gecko war ein geschickter Schachzug: Das Bundesheer war letztes Jahr im Vertrauensranking der große Aufsteiger und viele Menschen bevorzugen Entscheidungen von Experten anstelle von Politik.

Doch in einer Demokratie regieren Politikerinnen und Politiker. Daher steht morgen ein Bund-Länder-Gecko-Gipfel am Programm. Einige Landeshauptleute haben ihre Vorstellungen medial schon vorab verkündet. Aus Angst vor dem Zusammenbruch wichtiger Infrastruktur verlangen Peter Kaiser (Kärnten), Markus Wallner (Vorarlberg) und Thomas Stelzer (OÖ) eine Verkürzung der Quarantäne. Hieß es also zunächst, jede Kontaktperson solle sich ungeachtet ihres Impfstatus ohne Möglichkeit des Freitestens isolieren, können nun positiv getestete, aber symptomlose Menschen unter Umständen weiter bei der Arbeit erscheinen. Derartige Kehrtwendungen verunsichern.