Sie sprach kurz, nüchtern, eindringlich. Ihr Cousin, erzählte eine Frau gestern im ORF, sei an Covid-19 gestorben. Einer jener, der sich die Freiheit genommen hat, sich nicht impfen zu lassen. Er habe sich damit, sagte sie, ohne ein einziges Mal Luft zu holen, die Freiheit genommen, seine Tochter weiter im Leben begleiten zu können, seiner Frau die Freiheit, weiter mit ihm zu leben, und er habe diese Freiheit, die er hatte, mit dem Tod bezahlt. Mehr sagte sie nicht. Jeder Kommentar wäre auch überflüssig gewesen. Jeder wusste, was sie meinte. Jeder verstand die Anklage. Die Anklage, dass es da nicht um die Freiheit der Entscheidung ging, sich impfen zu lassen oder nicht, sondern um die Verantwortung gegenüber der Tochter, der Frau, der Familie. Letztendlich gegenüber sich selbst.