Wie oft habe ich in früheren Zeiten über Handystress, Mailterror oder Internetqualen stöhnen gehört. Das dürfte sich nun grundlegend geändert haben. Ohne all diese relativ jungen Medien sähen wir momentan ziemlich trostlos aus.

Zumal wir als Fastsiebziger zur viel zitierten Hauptrisikogruppe zählen, haben meine Frau und ich uns in vorläufigen Hausarrest begeben. Dennoch empfinde ich selbigen als hoch privilegierte Situation.
Ohne größere Panik haben wir schon früh einen umfänglichen Vorrat an Dingen des Alltags angelegt. Unsere Kinder nehmen die Selbstquarantäne sehr ernst und liefern weitere Lebensmittel an die Haustüre.
Unseren Enkeln bleiben wir über Handy-Video verbunden oder sehen sie durch ihre Wohnung tollen.

Unsere täglichen Telefonzeiten zum Kontakt mit Freunden, oft auch lange Vernachlässigten sind enorm gestiegen. Mein iPad ist nicht erst seit gestern mit Dutzenden noch ungelesenen Büchern gefüllt. Und wenn genug gelesen ist, findet sich via Netflix eine Fülle von Unterhaltungs- und Bildungsmöglichkeiten. Auch im Internet kann ich gefahrlos recherchieren. Ich sollte noch erwähnen, dass der Weinbauer unseres Vertrauens verlässlich liefert.

All dies wäre ohne die sogenannten neuen Medien wohl nicht möglich.
Auch beruflich habe ich es leicht. Zumal ich nur noch als Autor Texte zuliefere, mache ich das recht entspannt digital. Anders als viele Kolleginnen und Kollegen, die entweder noch in der Redaktion oder ebenfalls von daheim aus rund um die Uhr recherchieren, schreiben und die Kleine Zeitung gestalten und produzieren. Nicht zu vergessen die Drucker und Zusteller. – Ihnen sei an dieser Stelle einmal auch von mir von Herzen gedankt!