Es war die 90er-Jahre Dauerschleife im Vorabend-Programm: „Sabrina – Total verhext“. Eine nette Vorabendserie, mit einer Jugendlichen, die gemeinsam mit ihren Hexen-Tanten unter einem Dach wohnt und mit den üblichen Mädchenproblemen kämpft: Wie bringe ich Schule und Hexerei unter einen Hut? Die einzigen guten Wuchteln kamen übrigens von einer Katze, die von der Weltherrschaft träumte. Wenn also Netflix eine Nachfolge ankündigt, fliegt das wie ein schlecht eingerittener Hexenbesen am Hinterkopf vorbei.

Doch Hex, hex, wer immer diesen Zaubertrank angerührt hat, die Mischung stimmt: Zynisch, witzig, ein bisschen gruselig, aber vor allem ist da eine Hauptfigur, die allen irdischen Salonlöwen ganz selbstverständlich die Stirn bietet – sei es mit einem Mädchenklub, um das „weiße Patriarchat“ in die Schranken zu weisen. Rat holt sie sich bei ihrem Verwandten Ambrose, der ist übrigens schwarz und schwul. Bei der Gretchenfrage stellt sie sich klar schlauer an, als der alte Faust: Den freien Willen abgeben und dem Teufel die Seele schenken? Wer macht denn heutzutage noch so was? Der dunkle Lord tobt. Frauen die denken und hexen können? Das wird sogar dem Teufel zu bunt. Für seine Zukunft sieht er nur noch schwarz.