Für ihre Perfomance in "Spencer" gilt Schauspielerin Kristen Stewart als Lady Di als heiße Favoritin auf einen Oscar. Auch die Kritiken feierten ihr Spiel in diesem Film von Pablo Larraín. Neben den Schwierigkeiten in der Ehe mit Prinz Charles werden darin auch ihre Essstörungen thematisiert. Nun beklagen aber einige Organisationen, dass die Art und Weise, wie das passiert sei, "verantwortungslos" ist. In einem Interview mit dem US-Branchenmagazin "Vanity Fair" sprach Kristen Stewart über den Versuch, sich während des Drehs tatsächlich zum Erbrechen zu bringen, um Dianas Bulimie authentischer zu verkörpern. "Ich konnte mich in diesem Film nicht übergeben, selbst wenn ich es eigentlich hätte tun sollen. Mir ging es so schlecht, aber mein Körper spielte nicht mit." Die Reaktion folgte prompt. Der Vorwurf: Verherrlichung.

Tom Quinn, Direktor der britischen Wohltätigkeitsorganisation "Beat"  sagte u.a. zum britischen "Mirror": "Die Darstellung von Essstörungen auf dem Bildschirm kann eine hervorragende Möglichkeit sein, das Bewusstsein für diese schweren psychischen Erkrankungen zu schärfen, aber es ist entscheidend, dass dies verantwortungsbewusst geschieht." Und weiter erklärte er: "Wir möchten die Filmindustrie dringend bitten, die in diesem Bereich tätigen Fachleute zu schützen, indem sie beispielsweise Zeit und Ressourcen für Schulungen im Umgang mit Essstörungen aufwenden." 

Auch Martha Williams, eine Koordinatorin für klinische Beratung, kritisierte darin die Darstellung in "Spencer": "Einige Aspekte des Films schienen unserer Meinung nach die Essstörung zu verherrlichen. An einer Stelle war ein Bild von Diana zu sehen, die ein Ballkleid trug und sich über die Toilette beugte."