Seit Anfang des Jahres gilt ein Pfand auf Mehrwegflaschen: Wer eine Getränkeflasche aus Plastik kauft, muss 25 Cent Pfand bezahlen, bei Dosen gilt das Gleiche, auf Bierflaschen werden 20 Cent veranschlagt - jedenfalls in Supermärkten. In Zügen der ÖBB hält man sich jedoch nicht an diesen Richtwert.
Im Railjet und anderen Zügen mit Service werden in Bord-Restaurants 50 Cent pro Plastik- oder Glasflasche veranschlagt, wie erboste Fahrgäste berichten. Seitens der ÖBB bestätigt man die Vorgehensweise. Das Ziel, das die Bundesbahnen damit verfolgen ist, dass man an Bord eine möglichst hohe Rückgabequote erzielt, um so die Menge der am Platz zurückgelassenen oder weggeworfenen Flaschen zu minimieren.
„50 Cent ist eigentlich zu wenig“
Im Forum der Kleinen Zeitung ist man sich eigentlich einig: Pfand auf Flaschen sollte auch in Zügen der ÖBB kein Grund zur Aufregung sein, meint ronin1234: „Warum nicht, wenn es die Rückgabequote erhöht? Erboste Fahrgäste? Ist ja zum Lachen, die bekommen das Pfand sowieso zurück. Viele würden bei geringerem Pfand wahrscheinlich darauf pfeifen, so wie ich.“
Die Aufregung um 50 Cent Pfandgebühr kann auch Amordsgaude nicht nachvollziehen: „Am Christkindlmarkt zahlst zwei Euro Häferlpfand, da gibt´s nicht so eine Aufregung! 50 Cent ist eigentlich zu wenig, früher flog das Leergut einfach beim Zugfenster hinaus und es ist gut, dass dies verhindert wird!“
Und wütend brauche man sowieso nicht zu sein, das Geld erhält man schließlich zurück, erklären Porman: „Die Fahrgäste brauchen nicht erbost sein, sondern die brauchen einfach die Flaschen zurückgeben, dann gibt´s das Geld retour!“, und josepe62: „Kein Grund zur Aufregung! Es bekommt jeder sein Geld, der sein Gebinde zurückbringt. Und wer es nicht macht, dem ist nicht zu helfen.“
„Das ärgert mich ein wenig“
Doch neben den zahlreichen Stimmen, die sich für die Pfandgebühren in den ÖBB aussprechen, meldet sich auch ialiofen mit einer persönlichen, weniger positiven Erfahrung zu Wort: „Ich fahre ca. drei- bis viermal im Monat mit dem Railjet nach Wien und zurück. Gerne kehre ich im dortigen Bordrestaurant ein, konsumiere Getränke aus Glasflaschen, bzw. nehme sie mit an den Platz, wenn im Bordrestaurant kein Platz frei ist. Mir wäre nicht aufgefallen, dass Pfand eingehoben wird, geschweige denn hätte mich jemand darauf hingewiesen oder gar mir bei Rückgabe der Flasche Geld zurückgegeben.
Morgen werde ich mal genau darauf achten. Zumal ich nicht kleinlich bin und ordentlich Trinkgeld gebe, würde ich mir erwarten, dass man mir zumindest die Rückgabe meines Flaschenpfands anbietet. Das ärgert mich jetzt gerade ein wenig. Und wie gesagt ich bin heuer mindestens schon 15-mal im Bordrestaurant der ÖBB. Da ist kein Einzelfall.“