„Kein Ende der Schuldenexplosion“, 9. 7.
Angesichts des alarmierenden Prüfberichts des Landesrechnungshofes frage ich mich, wann endlich ein echter Kurswechsel eingeleitet wird. Mehr als vier Milliarden Euro Schulden, ein jährlicher Anstieg im dreistelligen Millionenbereich und keinerlei Trendumkehr in Sicht – das ist kein „Zufall“, sondern Ergebnis jahrzehntelanger Fehlentscheidungen. Ein Kernproblem liegt im aufgeblähten Verwaltungsapparat. In vielen öffentlichen Einrichtungen ist das Verhältnis von administrativem Personal zu aktivem Fachpersonal längst aus dem Gleichgewicht geraten. Anstatt Pflegekräfte, Lehrende oder technische Fachleute zu stärken, wächst der Verwaltungsapparat. Hier besteht erhebliches Einsparungspotenzial durch echte Digitalisierung, Aufgabenkritik und strukturelle Zusammenlegung von Abteilungen.
Ebenso kritisch sehe ich die hohen Summen für Parteien- und Klubförderungen. Brauchen wir tatsächlich Millionenbeträge zur Aufrechterhaltung des Parteibetriebs, während Gemeinden ihre Pflichtaufgaben kaum mehr stemmen können? Gleiches gilt für sportliche und kulturelle Förderungen: Förderung ja, aber gezielt, transparent und mit klarem Mehrwert für die Bevölkerung. Auch Gehälter und Nebenbezüge von Abgeordneten, Landesräten und Funktionären gehören ehrlich diskutiert. Sie tragen politische Verantwortung, ja – aber gerade in Krisenzeiten muss ein Zeichen der Solidarität gesetzt werden. Es braucht eine faire, aber nicht privilegierte Entlohnung. Nicht zuletzt werfen politisch besetzte Aufsichtsräte Fragen auf: Dienen sie tatsächlich der Kontrolle, oder vielmehr der Versorgung verdienter Parteifreunde? In wirtschaftlich angespannten Zeiten ist es inakzeptabel, wenn Funktionen ohne Fachqualifikation und ohne klaren Leistungsnachweis vergeben werden.
Die Bevölkerung erwartet nicht weitere Schulden, sondern mutige Entscheidungen. Kärnten – und andere Länder ebenso – brauchen endlich eine mutige Reformpolitik. Kein Weiterwursteln. Kein Schönreden. Sondern Ehrlichkeit, Mut und Transparenz. Philipp Glanzer, Lendorf
Schuldenmeer
Die Kärntnerinnen und Kärntner haben bekommen, was sie gewählt haben. Wir leben am Mehr! Immer mehr vom Schuldenmeer. Statt Zaster gibt es Desaster. Statt Zukunft gibt es Schuldenturm. Wohl nicht für die Politik, die Grandezza lebt. Großartigkeit gibt es bei uns leider nur im negativen Sinn bei den Rekordschulden. Ich bewundere den Wagemut der Politiker, die mit solchen Werten in der Öffentlichkeit auftreten. Und die Wurschtigkeit im Land, in dem Aufwachen und Umkehr längst angesagt wären.
Doch es gibt auch Wunder: Die Landeshauptstadt Klagenfurt hat ein Budget zusammengeflickt. Natürlich wird wieder mehr ausgegeben als eingenommen: That‘s life! Zumindest in Kärnten.
Reinhard Bimashofer, Millstatt
Viel zu zählen
Um bis zu einer Milliarde zu zählen, braucht ein Mensch, der jede Sekunde eines 24-Stunden-Tages um eine Zahl weiterzählt, rund gerechnet 31,7 Jahre seines Lebens. Bei fast 6 Milliarden Euro Schulden würden die 36 Mitglieder der gesamten Landesregierung gemeinsam in Summe mehr als fünf Jahre brauchen, um die Schulden im Landessäckel zu zählen. Wie im Bericht der Kleinen Zeitung angeführt, brauchen wir Steuerzahler, bei den derzeitigen Bedingungen, 305 Jahre, um diesen horrenden Schuldenberg abzuzahlen.
Von Verantwortung haben wir alle zu dieser Misere noch nichts vernommen.
DI Herwig Hasenöhrl, Klagenfurt
Warten auf ein Wunder
Das Land ist bankrott, ebenso die Städte und Gemeinden! In Klagenfurt hat man eine Lösung gefunden: Man verdoppelt die Parkgebühren! Böse Zungen behaupten, demnächst wird die Kurzparkzone bis Villach ausgeweitet. Man könnte meinen, die Summe der Schulden ist derart gigantisch, dass sie die Hirne nicht mehr erreicht. Eben höre ich von der wunderbaren Zarah Leander „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh‘n“. Schön wär‘s.
Rudolf Prill, Köttmannsdorf
Das ist kein Sparen
Das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt sind verschuldet. Das ist logisch, da unsere Politiker Sparen maximal vom Hörensagen kennen, die Bedeutung des Wortes nicht kennen und nicht danach handeln. Besitz kann man nur einmal verkaufen, dies fällt nicht unter Sparen. Das verstehen unsere Politiker leider nicht. Und deswegen wird sich nichts ändern.
Marino Pusca, Klagenfurt
Kleines Stolpern
Was wurde in der letzten Zeit über das Wetter bei uns in Kärnten gejammert! Zugegeben, es waren tatsächlich ein paar sehr heiße Tage dabei, aber bitte hören wir auf, zu jammern! Hüpfen wir in einen See und schwimmen wir eine Runde! Wir dürfen auf einem der allerschönsten Plätze auf der Erde leben ein kleines Paradies mit Bergen und Seen und dazu guten, freundlichen Landsleuten – was will man denn bitte noch mehr.
Und wenn auch die Wirtschaft leider ein wenig „stolpert“, im Durchschnitt geht es uns halbwegs gut und wir sollten dankbar sein. Die Obernörgler können sich gerne ein wenig anderswo, ich denke dabei an Afrika, Asien oder auch Südamerika, umschauen -– dann wird Kärnten auf einmal wieder ein „very beautiful park“, wie es mir eine Gruppe von chinesischen Reisespezialisten, denen ich unser Bundesland eine Woche lang zeigen durfte, sogar schriftlich bestätigt! Werner
Hardt-Stremayr, Annenheim