Es war das Jahr angstvoller Beklemmung, schmerzvoller Einschnitte und Verluste – es waren aber auch zwölf Monate, die Wissenschaft und Forschung und einige Menschen dahinter in den Fokus rückten: Besonders im – selbst nicht so unbedingt ersehnten – Rampenlicht standen nicht zuletzt die Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci: Sie lieferten einen nun auch in der EU eingesetzten Corona-Impfstoff – vor allem brachten sie der Welt aber neue Hoffnung. Sowohl Europas Arzneimittel-Agentur EMA als auch die EU-Kommission gaben grünes Licht. Die Weichen sind gestellt, um Europa durchzuimpfen.
Bei einer Sondersitzung der UNO-Generalversammlung im Dezember zeigten die in Mainz beheimateten Ausnahmeforscher Zuversicht, was die Eindämmung der Pandemie bis Ende 2021 anbelangt. „Es gibt keine andere Möglichkeit“, so Türeci, die selbst Medizinerin ist. „Wir müssen das schaffen und wir werden das auch schaffen.“

Ihr Mann sprang bereits im Jänner auf den Zug auf, der die teuflische Seuche endlich abhängen soll: Nach Studium eines wissenschaftlichen Artikels zum Coronavirus sei ihm klar geworden, dass daraus eine Pandemie werden würde, so Sahin: „Ich habe Özlem gesagt, dass es wahrscheinlich eine Pandemie werden wird. Wir haben in unserer Firma bekannt gegeben, dass wir unsere Pläne für 2020 ändern müssen, dass wir nicht mehr 'nur' noch mit der Krebsforschung weitermachen können. Wir konnten alle überzeugen und haben am selben Tag angefangen.“ Natürlich wird das Vakzin Biontech samt US-Partner Pfizer Milliardenbeträge in die Kassen spülen – an Intention und Glaubwürdigkeit der zwei hoch qualifizierten Understatement-Typen hinter dem Impfstoff wird dies nichts ändern.

Thomas Golser

Weitere Lichtblicke im November

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