Es ist der Reichtum an Steinen, der der archaisch anmutenden Landschaft des slowenischen Karsts einen magisch anziehenden Charakter verleiht. Entlang der unzählig steingesäumten Wege scheinen sie förmlich zu schreien und ihre Geschichte erzählen zu wollen. Unglaublich faszinierend und von der breiten Öffentlichkeit noch völlig unentdeckt, tun sie dies in Debela Griža.

Hier in der stillen Einschicht lässt ein 1100 Meter langer Wall aus lose übereinandergeschichteten Steinen, der bis zu vier Meter hoch und 15 Meter breit ist, den Atem anhalten. Er umschließt ein 4,2 Hektar großes, frei zugängliches prähistorisches Juwel, unter dem jahrtausendealte Geschichte ruht. 1700 vor Christus wurde hier inmitten der flachen Landschaft eine Art Hügelfestung errichtet. Man vermutet religiöse Motive dahinter.

Entlang des Walls hat heute ein Esel das Sagen
Entlang des Walls hat heute ein Esel das Sagen © KK

Die Besiedlung sollte 1000 Jahre währen. Unter anderem schlummern Überreste von 80 Bauten im Boden, über dem heute in friedlicher Idylle Schafe unter der Obhut eines Esels weiden. Das verdanken sie einer für Zentraleuropa einzigartigen archäologischen Forschungsweise: Die ausschließliche Anwendung dreier non-invasiver Hightechmethoden, darunter Bodenradar, vermeidet jegliche zerstörerische Grabung.

Bald wird man vor Ort per App virtuell im zweiten Jahrtausend vor Christus wandeln können. Heute noch darf man sich an diesem einzigartigen Kraftplatz der unwirklich wirkenden Wirklichkeit voller Mystik und Naturschönheit hingeben. Tierisch schön!