Einmal quer durch Europa: Interrail-Tickets ermöglichen es, das Schienennetz innerhalb von Europa für einen gewissen Zeitraum unbegrenzt zu nutzen. Für junge Menschen kann dieses Angebot vor allem eines sein: Eine Möglichkeit über den Tellerrand zu blicken und die Vorzüge eines freien Europas ohne Grenzkontrollen aus nächster Nähe zu erleben. Die Europäische Kommission hat in ihrer Präsentation des budgetären Haushaltentwurfes für den Zeitraum 2021-2027 verlautbart, dass sie dieses Erlebnis in Zukunft jungen EU-Bürgerinnen kostenlos ermöglichen wollen. Mit 700 Millionen Euro plant man dieses Vorhaben zu finanzieren. Außerdem sollen die Ausgaben für das Programm „ERASMUS+“ verdoppelt werden.

Manfred Weber, Vorsitzender der EVP Fraktion und Politiker aus dem Lager der deutschen CSU, bejubelte die geplante Umsetzung. „Großartige Nachrichten“, schrieb er auf Twitter.

Die Idee geht auf die Aktivisten Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer zurück und wurde bereits 2016 im Europäischen Parlament aufgegriffen. Auch bei ihnen ist die Freude groß, wie man einem Twitter-Posting entnehmen kann.

Übrigens: Interessierte junge Menschen können sich bereits diesen Juni für das Pilotprojekt bewerben und eines von 15.000 Tickets abstauben.

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Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern

Trotz der euphorischen Stimmung und der medialen Aufregung sollte man den Boden der Tatsachen nicht verlassen. Denn: Noch handelt es sich bei der Budget-Planung lediglich um einen Entwurf. Die Gesamtheit der EU-Mitgliedsstaaten muss erst noch zustimmen. Auch was die Zugangshürden betrifft, hüllt man sich noch in Schweigen.