Das Wahrzeichen Opatijas, die Kamelie, ist eine klare Ansage an die Wiener. „Mit der rosaroten Blume, die bei uns bereits im Februar blüht, wollte man den Wienern sagen, „Schaut her, bei euch ist es noch kalt und winterlich – und bei uns könnt ihr jetzt schon am Meer in der Sonne spazieren“, erzählt Guide Sandra Barbiš von der touristischen Blütezeit der Stadt, für die das Beste gerade gut genug war.

Elitär und süß

Eine Einstellung, die sich auch in der Küche wiederfindet. Das Elitäre landet in Opatija nämlich durchaus auch auf dem Teller: Überladene Süßspeisen, die einst nur hier und am Wiener Hof serviert wurden, findet man in den unzähligen Cafés in der Stadt am Meer. Die wunderschön anzusehende hauseigene Bristol-Torte des gleichnamigen Hotels etwa kann man im Erdgeschoss des Hotels, dem Café Palme, verkosten. (Vorsicht, der Kaffee ist hier wesentlich stärker als in einem Wiener Kaffeehaus).

Salziges von der Insel

Wer es lieber salzig und bodenständig mag, sollte einen Abstecher auf die schöne Insel Krk machen. Seit 1980 verbindet eine Brücke die beliebte Ferieninsel mit dem Festland. Und auch wenn es dem Eiland an Vokalen mangelt, an vollmundigen Köstlichkeiten ist es umso reicher. In dem kleinen Ort Vrh etwa lässt Vjekoslav Žužic seinen Schinken, den Pršut, mithilfe der kalten Bora trocknen. Ebenfalls auf Krk, in dem Städtchen Vrbnik an der Nordostküste der Insel, hat Željko Juranic ein kleines Familienimperium aufgebaut. Er stellt neben dem bekannten Weißwein Žlahtina auch Rotwein, Prosecco, Sekt und Grappa her. Wahrscheinlich würde ihm noch viel mehr einfallen, mit dem Juranic seine Gäste beglücken könnte, „aber wir haben nicht mehr Platz und die Nachbarn verkaufen keinen Grund.“

Schlankheits-Test

Und nach dem vielen Schnabulieren sagt ein simpler Test dem geneigten Urlauber, ob nun vorläufig Schluss ist mit dem Genießen: In Vrbniks Altstadt auf Krk gibt es nämlich die Gasse Klancic (übersetzt Engpass). Sie zählt zu den engsten Gassen der Welt und ist nur 43 Zentimeter breit. Einheimische (oder wohl eher böse Zungen) behaupten, dass Frauen, die nicht durch die Gasse passen, keinen Mann bekommen – warum das im umgekehrten Fall nicht gilt, konnte nicht geklärt werden.