Lesen Sie bitte folgende Fallbeispiele durch und stellen Sie sich diese anschließend kurz bei geschlossenen Augen vor. Szenario 1: Bei einem Winterspaziergang wie damals knirscht der Schnee, und beim Griff hinein fühlt sich die weiße Pracht wie Tausend Kristalle an. Szenario 2: Den Fernseher über der frei stehenden Badewanne lässt man links hängen, weil es in der Suite nicht mehr braucht, als durch das Panoramafenster den Sternenhimmel zu bestaunen, während im Augenwinkel das Kaminfeuer funkelt.

Sind Sie wieder da? Und – nicht schlecht, oder? Szenario 1 können Sie generell rund ums Lesachtal ganz im Westen Kärntens erleben, das ganze Paket im dort gelegenen Almwellnessresort Tuffbad. In einer Region, die sich der Entschleunigung verschrieben hat und der Wertschätzung.

Sicher, der Armin hört manchmal „die Komantschen pfeifn“ und moderiert im TV „Die Millionenshow“. Aber gleich bei seiner Heimat Hermagor ums Eck ist der Weißensee so reich an Naturschauspielen, dass sich etwa im kleinen Seecafé am Ronacherfels ein jeder Gast wie ein Gewinner fühlt. Und die Melissa aus dem Lesachtal mag mit ihrer Ziehharmonika längst Säle füllen und den „Lederhosenrock“ anstimmen. Aber wer von Graz her anreist, kommt schon auf der Fahrt über die Serpentinenstraße zur Ruhe.

Als „naturbelassenstes Tal Europas“ bietet man nicht nur „lautlosen Wintersport“ zwischen Karnischen Alpen und Lienzer Dolomiten – für Tourenskigeher wie Langläufer. Das Lesachtal wurde auch mit dem Gail- und Gitschtal sowie dem Weißensee zur „weltweit ersten Slow-Food-Travel-Destination“. Der Gast kann also vielerorts etwa eigenhändig Kasnudeln krendeln oder Sennern beim Rohmilchkäsen helfen.

„Zu uns kommen ,gspiarige Leut‘“, sagt auch Eva-Maria Oberluggauer, die mit ihrem Egon das Resort Tuffbad auf knapp 1300 Metern Seehöhe führt. Also Gäste, die sich noch spüren. Und ein Gespür haben für Achtsamkeit. Das geht weit über das Spa-Angebot samt Infinity-Pool und traumhaften Suiten hinaus, die einen hoffen lassen, dass mit Late-Check-out eh übermorgen gemeint ist. Es betrifft auch das Team. Nach zwei Nächten bekommt man ein Gespür für das Betriebsklima. Und wenn beim Personal, das großteils aus der Umgebung stammt, ständig der Schmäh rennt, heißt das schon was. „Unsere Mitarbeiter sind eigentlich die Gastgeber, sie sind direkt mit den Gästen in Kontakt. Und geht es dem Team gut, geht es den Gästen gut“, nickt Oberluggauer.

Dazu gehört Steffi, die an der Rezeption strahlt. Oder Anita, die selbst Brot fürs Tuffbad-Buffet macht und bei Kursen ihre Backgeheimnisse verrät. Bloß Manuela drückt plötzlich meinen Kopf nach unten und zieht an meinen Ohren, aber ich habe damit gerechnet und wehre mich (innerlich) nur kurz. Dann lasse ich mir meine allererste Waldmassage gefallen.

Szenario 3: Sie lesen einen Reisebericht und meinen am Ende, dass allein die Worte schon entschleunigend wirken.