Der italienische Mautsystembetreiber Telepass, der seit Jahren in Österreich über die Go-Box das Lkw-Mautsystem betreibt, startet in Kroatien. Damit wächst die Zahl der Länder, in denen Telepass präsent ist, auf 15, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Konkret wurde der Dienst auf mehr als 1000 Kilometer kroatischer Autobahnen, die von der Autobahngesellschaft Hrvatske autoceste (HAC) verwaltet werden, integriert. Die Umstellung soll nach vorangegangenen Aussagen der HAC Ende 2024 erfolgen.

Derzeit wird die Maut in Kroatien an Mautstellen mit Bargeld, Bankkarten oder mit der elektronischen ENC-Box entrichtet. Nach der Inbetriebnahme des neuen Systems sollen die Mautstationen wegfallen. Die Pkw sollen im neuen System die Wahl zwischen der Mautbox oder der E-Vignette haben, für die Lkw soll hingegen die Box vorgeschrieben sein. Das bestehende Transpondersystem wird infolge der Umstellung modernisiert.

Das neue System wird laut HAC einen reibungslosen Verkehrsfluss gewährleisten. Vor allem im Sommer haben sich in dem Adrialand bisher lange Staus an den Mautstellen gebildet. Die Mautstationen haben eine Kapazität von 300 Fahrzeugen pro Stunde, mit elektronischer Maut werden die Kapazitäten auf 3000 Fahrzeuge pro Stunde gesteigert, hieß es.

Telepass-Einführung auch in Slowenien geplant

Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die ein Telepass-SAT-Gerät an Bord haben, können nun auf Autobahnen in 15 europäischen Ländern (Italien, Österreich, Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal, Polen, Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Ungarn, der Schweiz, Bulgarien und Kroatien) fahren, ohne an Mautstellen anzuhalten, und die Mautgebühren mit einer einzigen Rechnung bezahlen. Demnächst sollte das Telepass-System auch in Slowenien starten.

Telepass ist der Betreiber mit der größten geografischen Abdeckung für den elektronischen Mautdienst für schwere Nutzfahrzeuge in Europa. Der Dienst deckt rund 180.000 Kilometer Straßen und Autobahnen ab, teilte der Konzern mit. Mit zehn Millionen Mautboxen liegt der Marktanteil von Telepass in Europa bei 35 Prozent.