Die Grippewelle hat Österreich schon vor einigen Wochen erreicht, die Grippe greift weiter um sich. Vergangene Woche wurden beispielsweise in Wien 9.300 Neuerkrankungen durch die Virus-Influenza und grippale Infekte hochgerechnet. In der Woche zuvor waren es rund 8.400. Der Trend zeigt nach oben, stellten die Experten vom Diagnostischen Influenzanetzwerk Österreich am Dienstag fest.

"Weiterhin zunehmende Influenzavirusaktivität in Österreich. Ebenso wie letzte Woche dominieren weithin Influenza A(H1N1)pdm09 Viren", schrieben die Experten am Zentrum für Virologie der MedUni Wien. Die genetischen Untersuchungen der Viren haben außerdem gezeigt, dass die Viren sehr gut mit der Grippe-Impfung übereinstimmen - die Impfung wirkt heuer also gut. Die Zunahme der Erkrankungszahlen für Wien ist im Vergleich zu 2017/2018 deutlich zeitversetzt, der Anstieg langsamer.

Grippewelle in ganz Europa

Ganz ähnlich sei die Situation in vielen anderen europäischen Staaten: "Ebenso wie letzte Woche melden einige Länder Europas (Frankreich, Italien, Ungarn, Rumänien, Bosnien und Herzegowina, Albanien und Griechenland) bereits eine hohe Intensität der Influenzavirusaktivität. Ebenso wie in Österreich dominieren in den meisten Ländern Europas die Influenza A(H1N1)pdm09 Viren."

Die "Nachkommen" der Schweinegrippe-Erreger-Pandemie aus den Jahren 2009/2010 machen unter den Proben, welche von den Experten genetisch untersucht werden, anhaltend einen Anteil von 71 Prozent aus. Dann folgen A(H3N2)-Viren, bisher offenbar nicht in Erscheinung getreten sind Influenza B-Viren.

Zu wenige geimpft

Die Österreicher lassen sich gegen die Influenza kaum impfen: In der Influenza-Saison 2017/2018 wurden abzüglich der Retouren rund 558.000 Dosen der Impfung abgegeben. Das entspricht einer theoretischen Durchimpfungsrate von 6,36 Prozent. 2006/2007 waren es noch 15,36 Prozent gewesen.