Sie arbeiten aktuell an einer Studie zum heterologen Impfschema, also Kreuzimpfungen. Daran beteiligt ist auch Florian Krammer, der in New York forscht und lebt. Wie hat sich die wissenschaftliche Zusammenarbeit international durch die Pandemie verändert? Und sind diese Veränderungen nachhaltig ihrer Ansicht nach?
DOROTHEE VON LAER: In unserer Fachrichtung haben die Wissenschaftlerinnen auch vor der Pandemie sehr gut zusammengearbeitet. Was sich verändert hat, ist die Interaktion mit Organisationen außerhalb der Wissenschaft. Vor der Pandemie waren wir hauptsächlich in unseren Labors und Denkbüros beschäftigt und konnten unsere Ideen und Gedanken abseits der Öffentlichkeit diskutieren. Nur wenige von uns hatten mit der Öffentlichkeit oder Politik Berührung. Umgekehrt haben auch wir uns nicht besonders für Politikerinnen interessiert. Nun mussten wir rasch lernen uns mit Behörden, der Politik und der Öffentlichkeit zu befassen.