"In der Krise greift der Mensch zum Spaten", so der passende Untertitel, der frisch präsentierten Gartentrendstudie von Bellaflora. Seit Beginn der Coronamaßnahmen mit Ausgangsbeschränkungen, Maske tragen und Abstandhalten haben das Grün vor dem Haus und das Refugium Balkon oder Terrasse deutlich an Wertschätzung gewonnen. Der Garten wurde zum Pausenplatz vom Alltag - weit weg von den ständig aktualisierten Infektionszahlen. Immerhin konnten sich 38 Prozent* der Österreicher in ihren eigenen Garten zurückziehen, 54 Prozent auf Balkon, Terrasse oder Dachterrasse. Vor allem drei Dinge befanden die Österreicher hier für ihr seelisches Wohlbefinden in der Coronapandemie als besonders wichtig:

  • frische Luft (71 Prozent),
  • die Natur oder Spaziergänge im Freien (62 Prozent),
  • Garten, Balkon oder Terrasse (58 Prozent).
Paul Eiselsberg, IMAS Meinungsforschungsinstitut
Paul Eiselsberg, IMAS Meinungsforschungsinstitut © (c) Karin & Reinhard Pictures
Bellaflora-Geschäftsführer Franz Koll
Bellaflora-Geschäftsführer Franz Koll © (c) HERMANN WAKOLBINGER

Paul Eiselsberg vom Meinungsforschungsinstitut IMAS: "Die Zahlen zeigen den außerordentlich hohen Stellenwert, den Licht, Luft, Pflanzen und Tiere im Leben der Menschen einnehmen." Ein Viertel der Befragten verbindet den Garten nun auch mit einem "Gefühl der Freiheit". "Eine Angabe, die wohl vor zwei Jahren, vor der Pandemie, nicht so prominent gekommen wäre", so Eiselsberg, der weiter erklärt, dass der Gartan als Rückzugsort und Gestaltungsraum vor allem für Frauen ab 50 Jahren besonders geschätzt wird.„Der unmittelbare Zugang zu Grün, sei es im eigenen Garten oder durch Grünpflanzen in der Wohnung, ist entscheidend für unsere physische Gesundheit und unser seelisches Wohlbefinden“, betont auch Bellaflora-Geschäftsführer Franz Koll.

Im Schnitt 686 Euro im Jahr

Hier zeigen sich nun verschiedene Trends, wie beispielsweise Selbstversorgergärten in den unterschiedlichsten Spielarten - auch Indoor auf der Fensterbank. Ein Trend, der bereits vor Jahren Wurzeln geschlagen hat, sind Hochbeete. Mittlerweile sind die Rücken schonenden Beete in Hüfthöhe schon in 41 Prozent der heimischen Gärten zu finden. Aber auch Raritäten sind ein "enormes Thema". „Das Interesse an Gemüsepflanzen und Kräutern, Obstbäumen und Beerensträuchern ist in den letzten Jahren enorm gestiegen“, betont Franz Koll. „Allein der Zuwachs bei Arche-Noah-Paradeisern, -Chili und -Gurken in unserem Sortiment ist in der jüngsten Vergangenheit Jahr für Jahr erheblich angestiegen. Immer mehr Menschen interessieren sich für Hochbeete in Gärten, auf Terrassen und auf Balkonen." Dieses steigende Interesse an selbst kultivierten Nahrungsmitteln ist wohl mehreren Faktoren geschuldet: einerseits dem Wunsch nach gesundem Essen frei von Pestiziden, andererseits dem Wunsch nach Abwechslung.

Grünes Homeoffice

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Die Verkaufsschlager würden sich je nach Saison unterscheiden, so der Bellaflora-Geschäftsführer. In den vergangenen Monaten wurden aber grüne Zimmerpflanzen "exorbitant nachgefragt". Hier macht sich das Arbeiten von Zuhause aus bemerkbar. Großblättrige und hochwachsende Exoten wie die Monstera liegen im Trend ebenso wie Bilder aus Moos.

*Zur Studie: Von 25. bis 31. Jänner 2021 wurden 1000 Österreicher im Alter von 16 bis 69 Jahre befragt.