1. Beim Eintreten.
Ehrensache, dass der männliche Kollege/ Geschäftspartner das Lokal zuerst betritt - egal ob am Morgen oder am Abend. Früher war das eine Sache der Sicherheit, heute ist es eine der Höflichkeit.

2. Platz nehmen.
Bei Tisch rückt man der Dame den Stuhl zurecht (wenn der Kellner das nicht tut), auch wenn das altmodisch klingt.

3. Servietten.
Die Stoffserviette verschwindet doppelt gefaltet auf den Oberschenkeln. Auch die dickeren Papierservietten im Gasthaus. Dünne aus Papier können am Tisch liegen bleiben. Wer sich den Mund damit säubert, tupft sich mit der Innenseite der Serviette ab, sodass das schmutzige Stück Stoff später nicht mehr zu sehen ist. 4. Brot.
Das vorab gereichte Brot wird in Restaurants meist gleich auf den kleinen Brottellern platziert. Wenn nicht, ins Körberl greifen und auf den Brotteller legen. In essfertige Stücke brechen und nicht im Ganzen zum Mund führen. Die Stücke werden dann gegebenenfalls auch mit Butter und Co. bestrichen. Beim Italiener gibt's stattdessen oft Olivenöl zum Start - davon eine kleine Menge auf den Brotteller gießen und Stücke tunken.

5. Mahlzeit!
Steht das Essen auf dem Tisch, wartet man ab, bis der Gastgeber das Besteck aufnimmt. Wenn der Gastgeber keinen „Guten Appetit“ wünscht, lässt man es auch als Gast bleiben. Bitte kein „Mahlzeit“ über den Tisch schmettern - das hält sich zwar hartnäckig in den Kantinen, da sollte es aber auch bleiben.

6. Suppe.
Nur beim Asiaten erlaubt: Aus der Suppenschale trinken - und nur, wenn der Chef mit gutem Beispiel vorangeht. Ist die Suppe zu heiß, wartet man am besten ab. Auf den Löffel zu blasen gilt als Unsitte, ebenso schlürfen oder Suppe mit Brot austunken. Ausnahme ist die Gulaschsuppe, da gehört das fast zum guten Ton. Schlürfen gilt in manchen asiatischen Kulturen als Anerkennung, hierzulande nicht.

7. Anprosten.
Wein- und Sektgläser fasst man grundsätzlich am Stiel an. Auch wenn sie recht groß ausfallen. Unbedingt warten, bis der Gastgeber das Glas erhebt. Beim Anstoßen („Zum Wohl“) blickt man sich kurz in die Augen (ohne dem anderen zuzuzwinkern). Bitte kein „Prost“ oder ein fröhliches „Prösterchen“ in die Runde posaunen. Wer beim Zuprosten zu schnell zum nächsten Glas schaut, signalisiert Unsicherheit, Stress mit der Situation und „Ich will das hier möglichst schnell hinter mich bringen“.
Wein nicht gleich mit einem Zug leeren, sondern nippen, abstellen, wieder nippen. Wer ein Glas umstößt, sollte sich kurz entschuldigen und dann zum Small Talk zurückkehren. Wer keinen Alkohol mag, lehnt höflich ab und hebt beim Anstoßen nur das Glas. Mit Bier, Fruchtsaft, Smoothie oder Wasser wird generell nicht angestoßen, es sei denn, der Chef macht es vor.

8. Haltung.
Manchmal kann der Abend etwas langweilig ausfallen, aber Lümmeln ist trotzdem tabu. Wenn, dann das Handgelenk auf den Tisch legen, nicht die Ellbogen.

9. Besteck.
In den meisten Restaurants wird das Besteck zu jedem Gang einzeln aufgedeckt. Wenn nicht, von außen nach innen verwenden und im Notfall einfach dem Gastgeber nachmachen. Die Griffe werden von oben angefasst, nicht wie Kugelschreiber verwendet. Geht's zum Asiaten, fragt man dezent nach Besteck, wenn man mit Stäbchen nicht ganz sicher ist. Das ist völlig okay. Andernfalls die Stäbchen im oberen Drittel anfassen.

10. Mit der Hand.
Ripperl, Artischocken, Chickenwings, Garnelen, Krebse, Hummer, Austern und Wachteln können mit der Hand gegessen werden. Pizza dann, wenn auch der Gastgeber zugreift.

11. Fisch und Meeresfrüchte.
Miesmuscheln im Sud sind wegen der Saucenspritzer bei Geschäftsessen ungünstig - wer sich trotzdem dafür entscheidet, löst zuerst eine Muschel mit der Gabel aus der Schale (die geschlossenen bitte nicht essen!) und verwendet die Schale als Zange zum Herauszwicken der restlichen Muscheln. Am besten gleich alle auf einmal auslösen, die Hände reinigen und dann mit dem Essen beginnen. Bei Fisch im Ganzen könnte das Zerlegen Probleme bereiten, außerdem sind die Gräten oft lästig, besser man bestellt ein Filet. Gegessen wird mit Fischbesteck - für Räucherfisch, Sashimi oder Rollmops nimmt man das übliche Besteck/Stäbchen. Bei Hummer im Ganzen konzentriert man sich intensiv auf das Zerlegen des Tiers, für die Zangen ist auch eine gewisse Kraft erforderlich. Eher nicht bestellen, wenn das Gespräch im Vordergrund stehen soll oder der Chef ein versierter Hummeresser ist.

12. Rechnung.
Die Rechnung wird nie neben den Gästen beglichen. Am besten signalisiert man dem Servicepersonal, dass man zahlen möchte, wenn man seine Gäste - nach dem Digestif/Kaffee - nach einem eventuellen weiteren Wunsch gefragt hat.