Herr und Frau Österreicher fühlen sich in ihren eigenen Vier Wänden sicher. "Zu sicher?", fragt das Kuratorium für Verkehrssicherheit angesichts von elf Bränden, 32 Einbrüchen und 800 Unfällen pro Tag. Mit nur wenigen Maßnahmen lässt sich das "Restrisiko" zu Hause aber deutlich minimieren, beruhigten die Fachleute am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

95 Prozent aller Einbrecher gehen den Weg des geringsten Widerstands, weiß Armin Kaltenegger, Bereichsleiter Eigentumsschutz beim KFV. Gibt es Hinweise für die Abwesenheit der Bewohner, ist das Objekt nicht gut von der Straße oder Nachbarn einzusehen oder ist die Alarmanlage leicht als Attrappe zu durchschauen, ist dies wie eine Einladung für Langfinger, wie 30 Inhaftierte freimütig bei KFV-Interviews zugaben. Ist das Haus hingegen gut sichtbar, verfügt es über Alarm- oder Videoanlage, ist ein Hund oder eine Sicherheitstüre vorhanden, sucht man sich lieber ein anderes Ziel.

Kaltenegger empfiehlt daher, Fenster bei Abwesenheit zu schließen, Türen auch dann abzuschließen, wenn man zu Hause ist, und jeden Hinweis, dass niemand zu Hause ist, zu vermeiden. Sicherheitstüren, Sperrverriegelungen für Fenster und einbruchshemmende Rollläden wirken ebenso abschreckend auf Einbrecher wie Zeitschaltuhren für Licht oder Radio, Alarmanlagen und Bewegungsmelder. "Jede Minute, die ein Einbrecher länger benötigt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er den Versuch abbricht", betonte der Fachmann.

Unterschätze Brandgefahr

30 bis 40 Menschen kommen jedes Jahr zu Hause bei Bränden ums Leben, vor allem die Küche ist diesbezüglich ein gefährlicher Ort, warnte Helmut Peherstorfer von der Brandverhütungsstelle für OÖ. Pfannen mit Öl können leicht Feuer fangen und über den fettigen Dunstabzug einen größeren Brand auslösen. Keinesfalls sollte man dann den Kopf verlieren und Wasser verwenden, da dies verheerende Auswirkungen hätte.

Peherstorfer empfiehlt, die Flammen durch einen Deckel zu ersticken, eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher zu verwenden, der grundsätzlich mit jedem Entstehungsbrand fertig werden sollte. Zuvor müsste man sich aber mit dessen Gebrauch vertraut machen, etwa indem man an einer entsprechenden Übung der Feuerwehr teilnimmt. Gefährlich sind aber auch Kerzen, die man nie sich selbst überlassen sollte, sowie Feuerstellen und Heizlüfter. Der Fachmann rät zu Rauchmeldern als Frühwarnsystem. Mit wenigen Euro stellt man dadurch sicher, rechtzeitig gewarnt oder gar geweckt zu werden.

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