Immer wieder diese Stimme. Dabei ist der grandiose Mark Lanegan offiziell nicht mal Teil dieser seltsamen Band, die stets klingt wie ein ganzes Orchester wehleidender Geister. Diese Stimme ist nur Gast in dem Gebilde, das einem da um die Ohren herum aufgebaut wird. Diese Stimme wohnt nicht in diesem Haus, doch sie fühlt sich in ihrem gequälten Brummen wohl, zwischen dem Delta-Blues, Rock, der Eletronik und dem zerschossenem Gospel-Folk, die auch auf "Broken" wieder den Grundstein des klanglichen Soulsavers-Heims bilden. Es scheppert und kracht zumal herrlich, doch ein tragendes Klavier und ein mitreißender Bass lassen sich auf allen Songs stets finden.

Was Mark Lanegan mit seinem vorgetragenen Leid zusammenhält, sind Songs aus verschiedensten Richtungen. Höhepunkte wie das Will Oldham-Cover "You´ll miss me when I burn" und der Gene Clark-Song "Some Misunderstanding" mischen sich perfekt unter die anderen Bewohner dieses Albums. Im Kopfkino laden die Soulsavers mit wenigen Farben zu einem prächtigen Spektakel, Schattierungen in grau und schwarz wirken hier farbenprächtig und bunt. Selbst in den dunkelsten Momenten von "Broken" verliert sich das Kollektiv nie in Monotonie. Für dieses Kunststück lud man sich noch einen Gast in das finstere Heim, die wunderbare junge Sängerin "Red Ghost" aus Sydney lernte man über Demos kennen. Und lieben.

Es bleibt eine Atmosphäre, die einem vom ersten bis zum letzten Takt nicht mehr loslässt. Von der bunten Dunkelheit umspült, den großen Refrains betäubt und den schwermütigen Melodien erschlagen, bleibt nur noch entwaffnendes Zuhören. Und, als wäre das nicht so genug, kommt sie schon wieder aus der Finsternis - rau, brummend, flehend, wunderschön: Diese Stimme.

8.3