Alexander Wrabetz war 15 Jahre ununterbrochen Chef des ORF. Nur Gerd Bacher leitete das Unternehmen – mit Unterbrechungen – noch länger. Ab dessen Neugeburt 1967 in drei Etappen bis 1990. Damals hieß die Position noch Generalintendant statt -direktor und die Funktionsperioden dauerten vier statt fünf Jahre. Bacher und Wrabetz waren in der neueren Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich die einzigen Wiedergewählten an seiner Spitze. Sie haben 35, also fast zwei Drittel dieser 55 Jahre geprägt: erst der streitbare Macher und Journalist auf einem wertkonservativen bürgerlichen Fundament, dann der wendige Manager und Jurist mit dem sozialdemokratischen Biographie-Hintergrund. Sie könnten kaum unterschiedlicher wirken.