Das populäre „Traumschiff“ hatte in diesem Jahr eine besondere Herausforderung zu meistern, denn der Corona-Ausbruch sorgte für zahlreiche Probleme. Doch die wurden bravourös gemeistert. Das Team darf sich über Superquoten der Weihnachtsfolge freuen. Auch Hoteldirektorin Hanna Liebhold alias Barbara Wussow, die den derzeitigen Lockdown mit Familie zu Hause verbringt, wo sie sich heute Abend gewiss die allerneueste Folge (Schauplatz: Seychellen) anschauen wird.

Frau Wussow, waren die Top-Quoten der Kapstadt-Folge am 26. Dezember nach all den unguten Umständen eine große Überraschung?
Barbara Wussow: Nicht ganz, weil Jürgen Werner ein hervorragendes Drehbuch geliefert hatte, das Regisseur Helmut Metzger ebenso hervorragend umsetzte. Da stimmte einfach alles.

Welche besonderen Schwierigkeiten gab es beispielsweise wegen Corona?
Nun, ich ging im März in San Francisco aufs Schiff. Am 12. oder 13. März wurde der Lockdown ausgerufen. Da lagen wir vor Panama, durften aber nicht mehr in den Hafen. Worauf wir 21 Tage nonstop gefahren sind, die ganze Karibik, den ganzen Atlantik, über den Golf von Biskaya bis Bremerhaven, wo wir schließlich landen durften. Im Golf von Biskaya hatten wir Windstärke 11,5, das nennt sich „sehr grobe See“ und war wirklich sehr heftig.

Wie lief die lange Zeit an Bord?
Es gab zum Schutz vor Corona keine Masken. Da fragten wir Damen unter den Passagieren, ob sie mit Nähmaschinen nähen könnten, zwei Maschinen waren vorhanden. Es meldete sich vor allem eine Reihe älterer Damen. Die Herren wurden zum Zuschneiden aus Servietten und Tischtüchern abkommandiert. Solcherart hatten wir am Ende 1200 Masken. Während wir von rundum vernahmen, dass quasi die Welt untergeht, entstand am Schiff ein unglaubliches Klima des Zusammenhaltens und der Freundschaft. Am 28. März feierte ich mit 1200 Leuten meinen Geburtstag. . .

Auf der technischen Seite war ja wohl auch einiges zu bewältigen?
Während der Überfahrt filmten wir bereits so genannte „Hintersetzer“ für die Seychellen-Folge, es entstanden zahlreiche Fahrt-Bilder von Reling mit Heck und Reling mit Bug sowie diverse Drohnen-Aufnahmen, die dann je nach Bedarf eingebaut wurden. Weil durch die Umstände manche Schauspieler nicht an Bord und andere nicht an Land konnten, wurden viele Szenen mit ihnen vor einer „Green Screen“ gedreht. Doch das Publikum wird nichts davon merken. Mir tut es nur persönlich leid, dass ich wegen der Umstände beim Landteil auf den Seychellen nicht dabei sein konnte, denn da war ich gerade in Wien in Quarantäne.

Wie geht es jetzt weiter mit dem „Traumschiff“?
Es g i n g schon weiter. Für die Oster-Folge waren wir von 6. bis Ende November auf den Malediven, unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und in Anwesenheit eines Corona-Sonderbeauftragten der Versicherung. Das bedeutete auch: jeden Tag Fieber messen. Erfreulicherweise wurde keiner krank. Vom 24. Jänner bis 11. Februar geht es noch einmal auf die Malediven, auf eine andere Insel. Im Anschluss werden im Hafen von Emden, wie zuletzt in Bremerhaven, wieder zahlreiche Szenen gedreht. Für das 40-Jahres-„Traumschiff“-Jubiläum möchte man im Juli und August in Vancouver drehen. Im Mai wollen wir, falls alles gut geht, in der Toskana und in Griechenland, eine Folge von „Kreuzfahrt ins Glück“ filmen, und einen besonders schönen Dreh für SAT1 habe ich bereits hinter mir. Wird im Februar ausgestrahlt.

Nämlich?
Das Promi-Backen in Berlin. Extra dafür habe ich im Juli und August in der Oberlaaer Kurkonditorei Torten backen gelernt, beim Chefcoach Leo Fürstenhofer, einem Genie auf seinem Gebiet. Dafür war ich innerhalb von drei Wochen an manchen Tagen bis zu zehn Stunden im Schulungsraum. Insgesamt habe ich zwölf Torten geschafft, darunter eine Traumschiff- und eine Malediven-Torte. Man kommt sich übrigens ganz demütig und klein vor, wenn man sieht, was die Mitarbeiter in dieser Konditorei alles leisten müssen.

Horst Lichter (2. von rechts) hat einen in der Sechellen-Episode Gastauftritt.
Horst Lichter (2. von rechts) hat einen in der Sechellen-Episode Gastauftritt. © (c) ORF (Dirk Bartling)

Bei dieser starken Auslastung der gnä Frau – was macht der Herr Gemahl Albert Fortell?
Der kümmert sich vorbildlich um die Kinder und hat eine neue Leidenschaft entdeckt. Auf Auftrag fertigt er für diverse Besteller Porträts an, und er macht das mit großer Leidenschaft. Näheres finden  Sie unter www.das-videoporträt.at im Internet.

2021 gibt es bei Ihnen ja auch noch etwas Besonderes zu feiern?
Sie meinen meinen 60. Geburtstag? Ja, zu diesem Anlass darf ich mir einen besonderen Wunsch erfüllen und, mit Hilfe der Winzerin Renate Paul aus Leobendorf, meinen eigenen Wein machen. Einen grünen Veltliner und einen roten Barrique. Und ich werde versuchen, diese Kreationen auch auf das „Traumschiff“ zu hieven.