Im Angesicht des Terrors wird aus einer schlechten Welt eine gute Welt. Zwei türkischstämmige junge Wiener retteten eine ältere Frau und einen schwer verletzten Polizisten. Im Kugelhagel des Terroristen schleppen sie die Schwerverletzten in Sicherheit. Einer der jungen Männer wird angeschossen. Die beiden sind wunderbare Menschen. Sie haben in der Nacht des Leids Menschen geholfen. Neben der schlechten Welt gibt es eine gute Welt. Das ist die Botschaft der beiden Jungs.
Die Bild, Berlin

Der islamistische Terrorismus ist nicht nur eine Bedrohung für die Sicherheit, sondern heute mehr denn je eine Herausforderung für den inneren Zusammenhalt der europäischen Gesellschaften. Um den Jihadismus als Bedrohung der Sicherheit angemessen zu bekämpfen, stützt sich der Rechtsstaat unserer liberalen Demokratien im Wesentlichen auf Gesetze, Justizbehörden, Polizeibehörden, Geheimdienste, Gefängnisse und internationale Zusammenarbeit. Um auf den Jihadismus als Herausforderung für den sozialen Zusammenhalt angemessen reagieren zu können, müssen Bürger und zivilgesellschaftliche Einheiten aber auch ausreichend klare und gemeinsame Vorstellungen darüber haben, was Terroristen vorhaben, welche Überzeugungen sie ansprechen und wo sie ein für sie günstiges Umfeld finden.
El Pais, Madrid

Europa wird nach einer Zeit relativer Ruhe wieder von einer Serie islamistischen Terrors heimgesucht. Trotz der schweren Angriffe, die Europa in den vergangenen Jahren bereits erlebt hat, bleibt die Gegenwehr ungenügend.
Der Tagesspielgel, Berlin

Das wichtigste Ziel der Terrorattacken in westlichen Ländern besteht darin, den Konflikt zwischen dem Westen und dem Nahen Osten weiterhin lodern zu lassen. Denn dieser Konflikt treibt den Dschihadisten neue Anhänger zu. Die daraus resultierenden Spannungen sind ihr fruchtbares Rekrutierungsfeld.
Asharq al-Awsat, London

Ein Passant rief dem Attentäter im breitesten Wienerisch nach: „Oaschloch“ oder „Schleich di, du Oaschloch“. Ganz genau ist das im Video nicht zu hören, wird aber längst – ob völlig akkurat oder nicht – zur Parole des Tages in den sozialen Netzwerken. Viel besser kann man den unverwüstlich-sturen Geist von Wien schwerlich einfangen.
taz, Berlin

Wir sehen es in Ländern, in denen fast nur Muslime leben und der Islam die Staatsreligion ist: Dort gibt es sogar noch mehr Anschläge. Wir sollten keine Angst haben oder schockiert sein, sondern wütend und entschlossen. Wer uns offen bedroht, gehört ausgewiesen oder ins Gefängnis.
Svenska Dagbladet, Stockholm

Herr Kurz, Sie sollten aufhören, ständig zu betonen, dass der Terrorist Kind albanisch-stämmiger Migranten aus Nordmazedonien ist. Er ist ein Österreicher. Er ist in Ihrem Land geboren, aufgewachsen und hat sich auch dort radikalisiert. Deswegen sind Sie auch für
die Folgen verantwortlich. Nicht die Muslime.
Aksam, Istanbul

Die Tat trägt dazu bei, das Klima in Österreich nachhaltig zu vergiften und die Gesellschaft zu spalten. Wie in Halle waren Juden ein Ziel für Angriffe. Nach diesem Attentat werden sich die jüdischen Bürger gezwungen sehen, sich stärker zu verbarrikadieren und abzuschotten. Und Musliminnen und Muslime werden stärker unter Generalverdacht stehen.
Süddeutsche Zeitung, München