Erst der Vertrauensschub, jetzt der Glaubwürdigkeitsverlust: Die Coronakrise beschert Politik und Medien ein synchrones Wechselbad der Gefühle. Die einen schwanken zwischen staatlicher Autorität und Appellen zur Eigenverantwortung. Die anderen pendeln von getreuer Wiedergabe zu kritischer Infragestellung. Covid-19 ist aber nur Stellvertreter für ungezügelt irrationale Wut von „uns da unten“ gegen „die da oben“. Solche Verortung widerspricht dem journalistischen Selbstbild noch mehr als der politischen Eigensicht. Doch herkömmliche Medien werden wie traditionelle Parteien als abgehobene Elite gesehen – von jenem Teil der Bevölkerung, der von FPÖ über BZÖ bis AfD, von Haider über Stronach bis Strache schon lange Populisten wählt.