Die Rolle der Herrscherin hat sie perfekt intus: Für ihre Rolle als Königin Elizabeth II. in „Die Queen“ (2006) wurde Helen Mirren mit einem Oscar und einem Golden Globe ausgezeichnet. Ab heute ist die 74-Jährige erneut als Herrscherin zu sehen: In der Mini-Serie „Katharina die Große“ spielt die Britin mit russischen Wurzeln (sie kam als Helen Mironoff zur Welt) die legendäre russische Zarin, die 1762 nach dem Putsch an ihrem Ehemann Peter III. an die Macht kam. „Sie ist eine außergewöhnliche weibliche Figur der Geschichte“, findet Helen Mirren.
Die für Sky und HBO produzierte vierteilige Serie dreht sich um die späteren Jahre im Leben der Zarin. Langzeit-Liebhaber Grigori Orlow (Richard Roxburgh) verlangt öffentliche Anerkennung und der ungeliebte Sohn Paul (JosephQuinn) strebt nach der Macht. „Für mich ist es großartig, ältere Frauen darzustellen, die mächtig, mutig und klug sind“, schwärmt Mirren. „Ich finde es toll, dass wir den zweiten Teil ihres Lebens zeigen. So oft enden Filme beim Alter von 30 Jahren.“ Katharina sei schließlich erst „die Große“ geworden, „als sie mit Potjomkin anfing, das russische Imperium zu erweitern“.
Mit Fürst Potjomkin (JasonClarke) verband Katharina eine Liebesbeziehung. Dass die Zarin mit ihren zahlreichen Affären offen umging, habe ihr einen zweifelhaften Ruf eingebracht - ausgehend von Friedrich dem Großen: „Dass Katharina erfolgreich war und ihm mutig die Stirn geboten hat, machte ihn wahnsinnig. Deshalb fing er mit den Verleumdungen an“, so die Schauspielerin, der 2003 der Ritterorden „Order of the British Empire“ verliehen wurde. Seitdem darf sie sich „Dame Commander of the British Empire“ nennen.