Was tut denn der junge Mann neben mir, während er pausenlos auf sein Smartphone tippt? Diese neue Serie hätte dazu einige Ideen: „How To Sell Drugs Online (fast)“ erzählt, was der Titel einleitet. Von den mustergültigen Nerds Moritz (Maximilian Mundt) und Lenny (Danilo Kamperidis), die als schulische Außenseiter mit einem Online-Drogenhandel durchstarten. Von Glück, das per Post kommt, und einer deutschen Kleinstadt, mit geheimen Fluchttüren: „Wenn das die Realität ist, bin ich nicht interessiert.“ Wem die Gegenwart nicht passt, bastelt sich seine eigene und ernährt sich von Likes im Netz. Unausweichliche Sprünge im neuen Dasein werden mit Ecstasy übertüncht.

Bjarne Mädel als Dorf-Drogenboss der alten Schule.
Bjarne Mädel als Dorf-Drogenboss der alten Schule.
© Netflix

Das auf einer wahren Geschichte basierende Coming-of-Age-Drama ist mit den Mitteln unserer Zeit erzählt: Virtuelle Lebenswelten, von Computerspielen bis Chatverläufen, werden stilecht eingearbeitet. Um sich nicht allzu ernst zu nehmen, setzt die dritte deutsche Netflix-Produktion auf fleißiges Augenzwinkern: Erklärsequenzen mit „X-Factor“-Mysterymann Jonathan Frakes und Ulrike Folkerts bringen Slapstick ins Spiel, ebenso der geniale Bjarne Mädel in der Rolle des klassischen Kleindealers Buba, dem die virtuell geprägte Welt der Jugendlichen so fern ist wie ein rechtschaffenes Leben.