Wie immer nach ein paar Tagen Schulskikurs oder anderen Kasernierungen kommt das Unvermeidliche: die Lagerbildung. Man kennt sich oder nicht, verstellt sich oder nicht, aber auf irgendeine magische Art finden Menschen dann doch zueinander. Und dann passt plötzlich alles wie von selbst. In unserem Fall heißt das: Felix von Deventer hat seinen BastianYotta gefunden. Und unausgesprochen sagt man zueinander: Du, wir gehen künftig durch gute und schlechte Zeiten. Und diese Zeiten, die stehen auf tiefgründige Komplimente, eine Art Vertrauensvorschuss. Felix zu Yotta: "Bei dir merke ich diese Realness". Das kann Yotta nur bestätigen, immerhin will er mit seiner Teilnahme am Dschungelcamp nur reinen Tisch machen: "Meine Hauptmission, ich wollte zeigen, wer ich wirklich will." Einer steht dieser Mission offenbar noch immer hartnäckig im Weg: Chris Töpperwien, der Currywurstmann. Doch Felix wie Yotta haben einen gemeinsamen Freud-Moment: Irgendwann wird die Maske fallen!

Dabei ist Chris ohnehin recht unverblümt, dass er sich sonderlich verstellt, wäre gelogen. Mehr noch:  Er schießt wie ein Spatz aus allen Rohren:

"Ich kann die Fresse nicht mehr sehen, wie ein Stück Scheiße, das am Teller liegt."

"Spako-Lako."

"Kackvogel, Arschloch, Kackvogel"

"Ich will, dass dieses dumme Arschloch endlich das Camp verlässt." 

"Ich habe keinen Bock auf Showhasen und das ist er nämlich. Ich kenne ihn besser als alle anderen."

Und irgendwie wird man den Verdacht nicht los, daraus könnte noch eine wunderbare Freundschaft werden.

Schießt aus allen Rohren gegen Yotta: Chris
Schießt aus allen Rohren gegen Yotta: Chris © TV NOW/ Stefan Menne

Doch davor lockt noch die tägliche Dschungelprüfung, die ein putziges Lehrstück im Selbst belügen offenbart. Da bekommt SandraKiriasis die meisten Nominierungen und bedankt sich auch noch artig dafür: "Ich bin euch sehr, sehr dankbar. Ich habe Mega-Bock auf die Prüfung". Schön, wenn einem so eine Herzensruhe innewohnt. Weniger schön ist hingegen die kulinarische Versuchsanordnung für Leila Lowfire, Yotta und Sandra: Friede, Freude, Reierkuchen, die gleich mit einem Bekenntnis von Yotta startet: "1000 Mal lieber Sport, Essen ist meine Schwäche." Ein Riss in der Fassade? Ach, woher. Neun von neun Sternen nach allerlei Grauslichkeiten und Yotta ist wieder in der Spur: "Für mich natürlich ein Wahnsinns-Comeback, Yotta is back! Ich bin wieder back in the Game." Ja, so ist das, wenn man sich selbst als SUV inmitten einer Fahrradkolonne sieht - alles läuft rund.

Eines trübt natürlich Yottas Siegesgeheul nach der Dschungelprüfung: natürlich der Chris. Denn so ganz wollte sich der dann doch nicht mitfreuen. Eine Sauerei, nachdem man schon Schweineanus essen musste: "Er hatte schlechte Laune, das ist charakterlos." Und nachdem die Zuschauer die beiden Kampfhähne Evelyn Burdecki und Domenico de Cicco bereits getrennt haben, wollte man bei der Regie offenbar aufs Ganze gehen: nächtliche Schatzsuche für Chris, Yotta und Evelyn. Auf den ersten Blick eine Showdown-Konstellation. Und die brachte schon vor dem Aufbruch ein bisschen Bewegung rein, als Chris im Flüsterton Yotta eine Art Waffenstillstand unterbreitete: "Wir ziehen das durch für die Show und nicht privates. Wir müssen nicht privat quatschen." Hat da doch jemand etwas zu verbergen?

Yotta wittert seine Chance
Yotta wittert seine Chance © TV NOW/ Stefan Menne

Yotta wittert wie ein Honigdachs seine Chance: "Ich werde ihm seine Maske runterziehen. Fake Fucker!" Und tatsächlich zieht der Yotta sein Programm wie auf Schienen durch. Wir wollen kurz festhalten: Der Boden war gut aufbereitet, er war bereit, ordentlich Blut, Schweiß und Tränen aufzunehmen. Und was passiert? Inmitten dieser Dschungelprüfung - in der man nebeneinander im Finsteren minutenlang auf einem Buzzer drücken musste - holt Yotta zum Entschuldigungstanz und schnalzt mit der Engelszunge. Sanft zwingt er den Chris auf den Boden, der kommt nicht aus: "Ich nehme die Entschuldigung an. Wir müssen nicht als beste Freunde rausgehen. Weißt du, jeder macht sein Business." Zurück im Camp ereilt den Currywurstmann die Erkenntnis: er wurde ordentlich gegrillt. Im Gespräch mit Doreen packt er aus: "Das war eine komplette Psycho-Nummer. Meine Mutter kriegt einen Affen, wenn sie das sieht!"

Am Ende des Abends wird auch Gisele Oppermann die Erkenntnis treffen: In der Arena bist du nur so gut, wie du die Menschen unterhalten kannst. Und wenn du nicht lieferst, dann bist du geliefert.