Von wegen seicht! Zumindest die Meerestiefen über die das Traumschiff schippert, die sind nicht ohne! Wie auch die emotionalen Untiefen, Krisen, großen und kleinen Verwerfungen, die hier auf der maritimen Enklave seit 1981 verhandelt werden. Das pralle Leben, auf nicht einmal zwei Stunden verdichtet, ein emotionaler All-Inclusive-Club mit fast immer garantiertem Happy End und die Gegend ist auch immer schön. Regelmäßige „Traumschiff“-Zuschauerinnen und Zuschauer haben auf den Kurzreisen die schönsten Gegenden der Welt gesehen: Über 70 verschiedene Reiseziele wurden in den 109 bisherigen Folgen angefahren – von Ägypten bis Vietnam. Manches davon hat man schon zumindest zweimal gesehen, aber bisweilen überschatten die emotionalen Ausnahmezustände selbst die schönsten Gegenden. Und überhaupt können Weitgereiste neidisch werden, denn die Anreise ins Paradies ist kurz und die schönsten Flecken sind auch in den abgelegensten Orten immer gleich ums Eck, wie auch immer die das in der Traumschiff-Regie so hinkriegen.
Gedreht wird übrigens bei laufendem Betrieb, wie das ZDF – Home of Traumschiff, könnte man sagen, – Auskunft gibt: Passagiere können in Komparsenrollen schlüpfen, die Schauspielerinnen und Schauspieler sind als Mitreisende mit an Bord. Florian Silbereisen ist Kapitän Nummer 5 und auch das aktuelle Schiff, die MS Amadea, ist die bisher fünfte Bühne für das Menschelnde mit bisweilen schwerem Seegang.
Für alle Nöte gibt es eine Erste Hilfe: Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) behält den Überblick und steuert das große Ganze, Hoteldirektorin Hanna Liebhold (Barbara Wussow) hat ein Gespür für Zwischenmenschliches, Medizinisches und anderes Ungemach liegt in den Händen von Schiffsärztin Dr. Jessica Delgado (Collien Fernandes), während sich Sphärisches und Atmosphärisches rund um Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle (Harald Schmidt) sammelt.
Das wird in den kommenden beiden Folgen nicht anders sein: Morgen (20.15 Uhr, ORF 2) geht es nach Bora Bora, während der Neujahrstag dem südafrikanischen Madikwe gewidmet ist. Dort wird das „Traumschiff“ zum „Love Boat“, gerät der Kapitän doch in einen Sturm der Gefühle. Ahoi, Liebe!