Mit Leihgaben aus zahlreichen Ländern bereitet das Rijksmuseum in Amsterdam eine umfangreiche Ausstellung von Werken des niederländischen Barockmalers Johannes Vermeer vor. "Dies verspricht, die größte Vermeer-Ausstellung aller Zeiten zu werden", teilte das Museum am Donnerstag mit. Die Schau soll im Frühjahr 2023 eröffnet werden.

Das Gesamtwerk des weltbekannten Malers aus Delft (1632-1675) ist vergleichsweise klein. Die Fachwelt geht von 37 Bildern aus. Darunter befinden sich jedoch so berühmte Werke wie "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge". Wie viele Bilder für die Sonderausstellung zusammenkommen könnten, solle "erst zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt werden", sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

Bei der bisher größten Vermeer-Ausstellung in den Niederlanden waren 1996 im Mauritshuis in Den Haag 22 Werke zu besichtigen. Im Besitz des Rijksmuseums befinden sich vier Vermeers, darunter "Die Dienstmagd mit Milchkrug". Hinzu kommen dann 2023 unter anderem Leihgaben aus dem Mauritshuis, das Co-Veranstalter der Ausstellung ist, aus Irland und den USA. Das Städel Museum in Frankfurt am Main beteiligt sich mit dem Gemälde "Der Geograph", die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden mit dem aufwendig restaurierten Werk "Brieflesendes Mädchen am Fenster", das dann erstmals in einem Museum der Niederlande präsentiert wird.

In Amsterdam dabei: "Brieflesendes Mädchen am Fenster"
In Amsterdam dabei: "Brieflesendes Mädchen am Fenster" © KK

"Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass so viele Museen bereit sind, ihre Topstücke auszuleihen", sagte Rijksmuseum-Direktor Taco Dibbits laut Mitteilung. "Wir können mit dieser Ausstellung einer neuen Generation auf höchstem Niveau die Malkunst Vermeers zeigen und Resultate neuester Forschungen dazu präsentieren." Ob auch der berühmte Wiener Vermeer in Amsterdam gezeigt wird, ist offenbar noch Verhandlungssache: "Die Malkunst" ist eines der bedeutendsten Gemälde in der Sammlung des Kunsthistorischen Museums.

"Die Malkunst" im Kunsthistorischen Museum
"Die Malkunst" im Kunsthistorischen Museum © Kunsthistorisches Museum Wien