Vielleicht war es die Schattenseite des Repertoiretheaters, die an diesem Abend sichtbar wurde. Man hebt ein Stück auf die Bühne, das seit 1981 im Fundus verstaubt, lädt einen Stargast ein, probt ein bisschen und schreibt "Wiederaufnahme" auf den Programmzettel: Frisch poliert, soll das heißen. Und wenn von der ursprünglichen Regie nur noch Spurenelemente übrig sind, schreibt man vorsichtig "nach einer Inszenierung von ..." auf den Zettel, als gälte es, Gewährleistungsansprüchen des Künstlers die Grundlage zu entziehen.