Der Kärntner Landesrechnungshof hat das geplante Depot des Landesmuseums einer „Großhabensüberprüfung“ unterzogen und im wesentlichen drei Kritikpunkte gefunden. So sei das Grundstück in der Nähe des Südrings, auf der das Sammlungs- und Wissenschaftszentrum realisiert werden soll, schon vor der Prüfung gekauft worden. Allerdings, so betont Landesmuseums-Direktor Igor Pucker, erfolgte der Ankauf auf Basis eines Regierungsbeschlusses vom 7. März 2017.

Mit einem weiterem Regierungsbeschluss am 25. Juli wurden die Gesamtkosten für die Errichtung des Sammlungs- und Wissenschaftszentrums in der Höhe von 7,225 Millionen Euro beschlossen. Die Soll-Kosten, die das Landesmuseum dann dem Rechnungshof vorlegte, lagen „unter Berücksichtigung der Konjunkturentwicklung und Indexsteigerung sowie Reservenbildung“ (so Pucker) bereits bei 7,484 Millionen Euro. Der Rechnungshof korrigierte diese Soll-Kosten weiter nach oben auf 7,684 Euro, da man „bei Umbaumaßnahmen vermehrt mit unvorhergesehen Leistungen rechnen muss“, so der Bericht. Die erhöhten Kosten sollten nun „ehestmöglich der Landesregierung zur Genehmigung“ vorgelegt werden. „Ob diese Kosten dann tatsächlich anfallen, wissen wir natürlich noch nicht“, ergänzt Pucker.

Kritisiert wurde vom Rechnungshof auch, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Kosten für Kunst am Bau fehlen würden. Dem hält Pucker entgegen, dass man in Abstimmung mit dem Kulturgremium die Kosten mit jenen des zweiten Großvorhabens „Generalsanierung Rudolfinum Neu“ bündeln wolle: „Das Depot liegt doch ziemlich dezentral, deshalb würden wir gerne beim viel publikumswirksameren Standort, dem Haupthaus, ein bisserl mehr Volumen haben.“ Die Abgabe des Projekts „Haupthaus Rudolfinum“ zur Großvorhabensprüfung beim Rechnungshof ist für Juli 2018 vorgesehen, im Frühjahr 2021 soll es dann wieder geöffnet werden können. Das Depot bzw. Sammlungs- und Wissenschaftszentrum soll bereits bis 2019 fertiggestellt sein.