So schnell kann’s gehen: Mit dem Lockdown ab März 2020 büßten die Grazer Bühnen knapp 37 Prozent an BesucherInnen und 40 Prozent an Erlös ein. Das ist übel, aber nicht minder schwer wiegt der künstlerische Verlust, den monatelang ausfallende Vorstellungen und abgesagte Premieren verursachen. Und wie soll man den Schaden einordnen, den das Unternehmen – wie der Kulturbetrieb überhaupt – erst noch nimmt?

Kehrt das Publikum zurück? Von Veranstaltern hört man allerorten, die Kulturwilligen könnten das Wiederaufsperren der Opernhäuser, Theater, und Konzerthallen kaum noch erwarten. Ja hoffentlich! Aber das mantramäßige Gedröhne klingt eher, als pfeife die Kulturszene da laut im Wald, aus Sorge vor dem, was kommt.

Das Gros der VeranstalterInnen, das ist oft und glaubwürdig postuliert, hat kluge Präventionskonzepte zum Gästeschutz. Aber das Vertrauen des Publikums zurückzugewinnen liegt nicht mehr in ihrer Hand. Dazu braucht es, bei aller Nachsicht für die Komplexität der Lage, gut organisierte Test- und Impfstrukturen und einen Wiederöffnungsplan, der tragfähig und vertrauenswürdig ist. All das zu erstellen ist der Job der Regierung. Sieht man deren Agieren der letzten Monate als Probebetrieb fürs Wiederaufsperren, verheißt das für die Premiere aber nicht viel Gutes.