Barbi Marković ist die Gewinnerin des diesjährigen Reinhard-Priessnitz-Preises. Die mit 4000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 29. Oktober im Literaturhaus Wien überreicht, die Laudatio kommt von Mascha Dabic. Marković erhält den vom Kulturministerium gestifteten Preis für ihre "rasante, dichte Prosa", so das Urteil der aus Gustav Ernst und Robert Schindel bestehenden Jury. Der seit 1994 verliehene Priessnitz-Preis ging zuletzt an Antonio Fian.

Die 1980 in Belgrad geborene Schriftstellerin lasse in ihren Werken "junge Frauen radikal subjektiv, wütend und mit klarem Blick deren prekären, von einer desaströsen Vergangenheit geprägten Alltag und deren originelle, mitunter mysteriöse Versuche, ihr Überleben zu sichern, beschreiben. Eine herausragende Literatur über die Lebenskatastrophen der Gegenwart, die in einer punktgenauen, kühnen Sprache des Entlarvens und Aufbegehrens und mit giftiger Komik eine erfrischende Schärfe gewinnt", so die Jurybegründung weiter.

Marković studierte Germanistik in Belgrad und Wien und lebt seit 2009 in Wien. In Belgrad arbeitete sie als Lektorin im Rende-Verlag, 2011/2012 war sie Stadtschreiberin in Graz, die Ergebnisse ihres Stadtschriftprojekts erschienen 2012 als "Graz Alexanderplatz" (Leykam). 2009 machte sie mit dem Thomas Bernhard-Remix-Roman "Ausgehen" (Suhrkamp) als Popliteratin einer neuen Generation Furore. Es folgen Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele sowie zahlreiche Preise und Stipendien. 2016 erhielt sie für "Superheldinnen" (Residenz), ihren ersten Roman, den Alpha Literaturpreis, im Jahr darauf den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. 2017 nahm sie außerdem am Wettlesen um den Bachmann-Preis teil.