Nach der Eröffnung mit sommerlichen Temperaturen spielte beim Springfestival am Donnerstag das Wetter nur bedingt mit. Über dem Grazer Nachmittagshimmel machten sich Gewitterwolken breit, die der ausgelassenen Stimmung einen kleinen Dämpfer verpassten. Techno-Fans ließen sich aber selbst vom Starkregen nicht unterkriegen. Während bei Gratiskonzerten am Mariahilferplatz die lokalen Acts Fenkari und White Locusts die Turntables mit einer ordentlichen Portion Drum & Bass aufmischen zu versuchten, fand man unter kleinen Zelten Zuflucht vor dem fontänenartigen Wasserfall.

Zu abendlicher Stunde, gerade als das Unwetter endlich vorbeigezogen war, verwandelte sich dann der Schloßberg zur Hauptschaubühne. In den Kasematten versammelten sich zahlreiche Freunde der elektronischen Musik zu den rhythmischen Beats von Lisana, Milou und Parra for Cuva. Vor allem aber lockte das Hauptabendprogramm mit dem heurigen Headliner Fritz Kalkbrenner. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Paul gehört der gebürtige Berliner zur Crème de la Crème der globalen EDM-Szene.

"Hey Leute, ich bin Fritz, ich fange jetzt an": samt unaufgeregter Lockerheit legte der Star-DJ um 21 Uhr 30 mit seinem Live-Set los. Von jeglicher Langeweile war der folgende Auftritt aber meilenwert entfernt. Sichtlich angetan war das Publikum von den dezenten Bässen und dem angenehm warmen Sound, den der Techno-Maestro aus seinem Mischpult zauberte. Hier und da griff er sogar selbst zum Mikrofon – und das nicht nur, um den Einsatz von Saxofon-Klängen zu belächeln. Wer selbst nach dieser Darbietung seinen Bewegungsdrang nicht gestillt bekommen hatte, musste nur wenige Meter weiter. Im Dom im Berg tschepperte es bis in die frühen Morgenstunden, unter anderem unterstützt durch die schwedische Erfolgs-Djane Ida Engberg. Bumm-Bumm-Musik der Superlative eben, und das so weit das Auge reicht beziehungsweise die Ohren hören.