Es ist eine Kunst, die im Bruchteil von Sekunden ihre Wirkung entfalten muss. Wenn das Auto vom zweiten in den dritten Gang schaltet und die Graffitis an der Fensterscheibe zerfließen und nicht mehr als ein flüchtiger Blick dafür bleibt. Die Künstler selbst mäandern an der Grenzlinie der oft illegalen Aufmerksamkeits-Erregung im öffentlichen Raum und dem legalen Besprühen sogenannter  "Legal Walls" hin und her, stets mit dem Wissen, dass ihre Kunst oft nicht den nächsten Tag überdauern wird - wenn der Putztrupp der ÖBB das Style-Writing vom Waggon entfernt oder die illegal besprühte Hauswand frisch gestrichen wird. In die Graffiti-Kunst als Ausruf des "Hier bin ich" ist zugleich das Vergehen eingeschrieben. Jedes Graffiti bleibt ein flüchtiges Ereignis im öffentlichen Raum, genau da setzt die Ausstellung "Umlackiert" in der Stadtgalerie Klagenfurt an.