Coco Chanel zählt zu den Ikonen der Modeindustrie des frühen 20. Jahrhunderts. Mit ihren androgynen Auftritten machte sie Hosen für Frauen ebenso salonfähig wie die Kurzhaarfrisur. Das „Kleine Schwarze“, ein gerade geschnittenes, knielanges Kleid, und das kastenförmige Boucléjäckchen wurden zum Muss der modernen Frau mit Geschmack.

Peter Breuer, langjähriger Leiter des Balletts am Salzburger Landestheater, zählt zu den Spezialisten, wenn es darum geht, die Biografie einer schillernden Persönlichkeit in ein Handlungsballett zu gießen. Wie schon der Titel „Mythos Coco“ andeutet, sucht er keine Wahrheit, sondern die tänzerisch-fantasievolle Ausgestaltung des Lebensweges der französischen Designerin, dessen Wendepunkte die Medien an die Öffentlichkeit transportierten.

Neben dem Aufstieg Coco Chanels als erfolgreiche Geschäftsfrau konzentriert sich Breuer auf die emotionale Achterfahrt ihrer privaten Beziehungen, etwa mit dem Polospieler Arthur 'Boy' Capel (Marian Meszaros) oder mit dem verheirateten Komponisten Igor Strawinsky (Josef Vesely). Mit der Aufspaltung der Rolle in eine junge Coco (Liliya Markina) und eine reife Chanel (Anna Yanchuk), akzentuiert Breuer die fassettenreiche, innere Entwicklung der Protagonistin.