Der schwedische Schauspieler und Musiker Björn Andrésen ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Nach Angaben der Filmemacher Kristina Lindström und Kristian Petri, die 2021 die Dokumentation „The Most Beautiful Boy in the World“ über ihn veröffentlichten, starb Andrésen um den 26. Oktober 2025. Eine Todesursache wurde bislang nicht bekanntgegeben, wie die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“ berichtete.
Internationale Bekanntheit erlangte Björn Andrésen 1971 durch seine Rolle in Luchino Viscontis Verfilmung von Thomas Manns Novelle „Tod in Venedig“. Visconti hatte den damals 15-Jährigen für die Rolle des polnischen Jungen Tadzio besetzt und ihn später als den „schönsten Jungen der Welt“ bezeichnet – ein Etikett, das Andrésen Zeit seines Lebens begleitete.
Zuvor hatte Andrésen in „Eine schwedische Liebesgeschichte“ debütiert. Seine Großmutter, bei der er nach dem Tod seiner Mutter aufwuchs, hatte ihn zu Castings als Model und Schauspieler gebracht.
Belastet durch Berühmtheit
Der frühe Ruhm erwies sich für Andrésen als ambivalent. In Interviews sprach er wiederholt über die Belastung durch die öffentliche Wahrnehmung seiner Person. Den Regisseur Visconti beschrieb er später als „Raubtier“ und kritisierte die Umstände der Dreharbeiten und der anschließenden Medienaufmerksamkeit.
In den 1970er-Jahren verbrachte Andrésen einige Zeit in Japan, wo er als Sänger auftrat und kurzzeitig große Popularität erlangte. Später kehrte er nach Schweden zurück und arbeitete weiterhin als Schauspieler, unter anderem in der Serie Mankells Wallander.
Einen späten internationalen Auftritt hatte er 2019 im Horrorfilm „Midsommar“ des Regisseurs Ari Aster, in dem er einen der Ältesten einer heidnischen Gemeinschaft spielte.
Björn Andrésen hinterlässt eine Tochter aus seiner Ehe mit der Schauspielerin Susanna Román. Ihr gemeinsamer Sohn war 1986 im Säuglingsalter gestorben.
