"Wånn das Singan nit war, war die Welt wohl lei laar, wia a Tåg ohne Sunn, ohne Wåssa da Brunn."

Die Kärntner Chorszene trägt Trauer, eine große Stimme ist verklungen. Dieter Fleiß (83) aus Kühnsdorf, Schulrat in Ruhe, hat am Donnerstag, dem 15. September, seine Augen nach kurzer, schwerer Krankheit, für immer geschlossen. Mit Dieter Fleiß verliert das Land eine große und hochdekorierte Persönlichkeit der Chorlandschaft. Einen Texter und Komponisten, dessen Werke weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.

Dieter Fleiß wurde am 20. Mai 1939 geboren, besuchte die Lehrerbildungsanstalt und absolvierte ein Studium am Konservatorium. Günther Mittergradnegger war einer seiner Lehrmeister, als sich Fleiß dem Chorgesang, der Chorleitung und dem Komponieren und Texten widmete. Mehr als 100 Kärntnerlieder, darunter "Wann das Singan nit war", und acht Messen, eine davon die "St. Pauler Hochzeitsmesse", hat Fleiß geschrieben. Ein großes Anliegen war es ihm immer, sein Wissen, seinen Erfahrungsschatz, an junge Menschen weiterzugeben. Auch abseits seines pädagogischen Berufes an der Hauptschule, er hatte stets ein offenes Ohr, wenn es galt, engagierten jungen Sängern oder Komponisten zu helfen.

Dieter Fleiß leitete unter anderem das Doppelquintett des Madrigalchores, war Mitglied beim Kärntner Lehrerquintett, Gauchorleiter des Sängergaues Unterland, Landesreferent für Lied des Kärntner Bildungswerkes und Volksliedreferent der Österreichischen Heimat- und Trachtenvereine.

Vor einem Monat erhielt Dieter Fleiß aus den Händen von Landeshauptmann Peter Kaiser das "Große Ehrenzeichen des Landes". "Dieter Fleiß hat mit seinem umfassenden Wirken als Komponist und Chorleiter wesentlich zur Weiterentwicklung des Kärntner Liedguts beigetragen und zahlreiche Funktionen ausgeübt", betonte Kaiser bei der Ehrung.

Dieter Fleiß wird am Freitag, dem 23. September, in der Aufbahrungshalle am Waldfriedhof Kühnsdorf aufgebahrt, wo ab 19 Uhr gemeinsam für ihn gebetet wird. Am Samstag, dem 24. September, findet um 11 Uhr die Heilige Seelenmesse mit anschließender Beisetzung statt.

"Wia a Nåcht ohne Stern und a Liab ohne gern, wia a Schlåf ohne Tram, kane Blüah auf de Bam."