"Vor 17 Jahren sah ich ein Inserat in der Zeitung, dass Leute für das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes gesucht werden und eine innere Stimme sagte: Mach das", erzählt Tanja Kordesch-Riegler aus St. Kanzian. Nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung war sie 13 Jahre lang im Kriseninterventionsteam tätig und begleitete Menschen in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg in ihren schwersten Stunden.

Im Herbst 2020 entschied sich die Freizeitpädagogin für die Ausbildung zur Rettungssanitäterin. "Ich war eine der älteren Teilnehmerinnen in diesem Kurs, aber durch den Rückhalt meiner Familie konnte ich neben Beruf und Familie die Ausbildung gut unter einen Hut bringen", berichtet die 44-Jährige. "Ich habe zwei gesunde Kinder, ein Dach über dem Kopf und einen Job. Ich wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben. Und so ein freiwilliges Engagement wie beim Roten Kreuz macht für mich Sinn", begründet Kordesch-Riegler. Die Dankbarkeit der betroffenen Personen sei für sie viel mehr wert als jedes Geld der Welt. "Ich gehe morgens in den Dienst und weiß nicht, was mich erwartet: Krankentransport, Unfall oder eine Geburt", lässt die begeisterte Bergsteigerin wissen. Ihre Bereitschaft für den Dienst am Nächsten hat sie bereits erfolgreich an ihre beiden Kinder weitergegeben. Sohn Andrej (23) ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Peratschitzen und Tochter Magdalena (10) ist Mitglied beim Jugendrotkreuz Völkermarkt.

Generell vermisse sie die Hilfsbereitschaft der Gesellschaft: "Helfen ist leider nicht mehr selbstverständlich."

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