Die Leute sind motiviert und gehen immer öfter Skitouren“, weiß der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer Michael Mautz aus St. Stefan. Dass das Gehen abseits der gesicherten Pisten aber auch Gefahren birgt, wird oft zu wenig ernst genommen. Im Rahmen der Sicherheitsakademie des Bergsportunternehmens Ortovox, das sich auf Notfallsysteme für den Berg spezialisiert hat, hält Mautz Lawinenschutz-Kurse. Nachdem die Kärnten-Termine schnell ausgebucht waren, wird nun am 16. Februar ein neuer Termin auf der Petzen angeboten.

Die ersten 15 Minuten entscheiden

Hierbei geht es vor allem um die ersten 15 Minuten nach einem Lawinenunglück oder nach dem Abrutschen eines Schneebrettes. „Wenn ein Mensch verschüttet wird, dann sind die ersten 15 Minuten für das Überleben entscheidend. Während dieser Zeit ist man auf sich selbst gestellt, denn die Bergrettung schafft es nicht so schnell zur Unfallstelle“, weiß Mautz, der selbst schon an Suchaktionen, etwa am Arlberg, teilgenommen hat. Ohne entsprechende Lawinenausrüstung würde Mautz keine Skitour machen. Er selbst wurde bereits verschüttet, in Norwegen und in den Hohen Tauern, konnte sich aber glücklicherweise jedes Mal selbst befreien.

„Der Schneeaufbau ist eine Wissenschaft. Jede Situation ist anders einzuschätzen. Man lernt ein Leben lang“, sagt der Obmann-Stellvertreter des Kärntner Bergführerverbandes. Auch wenn man weiß, wie man gefährliche Situationen vermeidet, bleibt ein Restrisiko: „Ein Lawinenverschüttungssuchgerät sollte jeder dabeihaben. Ich bin froh, dass ich immer mehr Lavanttaler Skitourengeher mit dieser Ausrüstung sehe.“ Mittels eines Senders kann der Verschüttete geortet werden.

Wer aber nicht weiß, wie seine Ausrüstung funktioniert, der wird in einer Notsituation nicht rechtzeitig reagieren können. „Man muss Ruhe bewahren und einer aus der Gruppe sollte die Führung übernehmen. Das muss geübt werden. Am besten mehrmals“, sagt er. Zwar seien die Unterkärntner Berge eher „sanfte Hügel“, im Vergleich zum Westen Österreichs, für einen Lawinenabgang würde aber schon eine Mulde oder eine steile Flanke reichen. Ab einer Hangneigung von 30 Grad wird es kritisch.

Schneemenge nicht immer entscheidend

Ob eine Situation gefährlich ist, darüber bestimmt nicht immer die Schneemenge. „Wenn es mehrere Schneedecken gibt, die nicht zusammengewachsen sind, ist das genauso gefährlich. Zudem ist Wind der Baumeister der Lawinen“, weiß Mautz.