Die Stadt Villach und das Frauenhaus erweitern ihr räumliches Angebot für von Gewalt betroffene Frauen. Schon ab diesem Monat stehen Betroffenen neben den bekannten Anlaufstellen (Frauenhaus oder Gewaltschutzzentrum) zwei rund 70 Quadratmeter große, bezugsfertige und finanzierte Wohnungen im Stadtgebiet zur Verfügung. Diese sind vor allem für Frauen mit Kinder gedacht und können von einer Familie bis zu sechs Monate genutzt werden.

Als offizielle Mieterin der städtischen Wohnungen scheint das Frauenhaus auf, die Kosten trägt die Stadt. „Der Schritt zwischen dem temporär begrenzten Aufenthalt im Frauenhaus und einem eigenen, selbstbestimmten Leben ist schwierig, weil zum Beispiel nicht sofort eine freie Wohnung gefunden werden kann. Mit diesen Wohnungen wollen wir rasch helfen können“, betonen Vizebürgermeisterin und Frauenreferentin Gerda Sandriesser (SPÖ) und Wohnungsreferent Erwin Baumann (FPÖ).

Vor allem weil die Wartezeit für geförderte Wohnungen aktuell bei Monaten liegen kann, hätte das Vorhaben Gewicht. In der Praxis werden Mietverträge erst auf drei Monate befristet, bei Bedarf um weitere drei Monate verlängert. Beraten und betreut werden die Frauen weiterhin auf mobilem Weg. Wer für das Leben in einer einer sogenannten Schutzwohnungen in Frage kommt, wird im Frauenhaus abgewogen. „Das werden keine Frauen sein, die gerade erst ins Frauenhaus gekommen sind und eventuell noch einer Akutsituation ausgesetzt sind“, sagt Geschäftsführerin Christina Kraker-Kölbl. Ziel ist es, die Frauen nach sechs Monaten in eine gesicherte eigene Wohnungen und in ein gewaltfreies Leben entlassen zu können.

Wie viele Frauen aktuell im Villacher Frauenhaus untergebracht sind, wird nicht kommuniziert. Der Bedarf nach Schutz wäre aber nach wie vor groß – allen Frauen können dieser auch geboten werden. Auffallend im Spektrum der Gewalt ist die Zunahme im Bereich der ökonomischen Gewalt und der Cyberkriminalität.