Die Premiere des Villacher Faschings erhitzt die Gemüter. Der Grund dafür ist nicht das Programm, sondern das Publikum. Auch heuer war es im Saal so laut, dass das Bühnenprogramm zum Nebenschauplatz wurde. Gäste unterhielten sich in normaler Lautstärke, feierten und lachten, die Narren versuchten parallel vergeblich, Aufmerksamkeit zu erzielen. Der Kanzler der Villacher Faschingsgilde Karl Glanznig spricht im Interview mit der Kleinen Zeitung von einer "Machtlosigkeit" und überlegt, zur Premiere künftig keine Villacher mehr einzuladen. "Diese kommen ganz offensichtlich eh nicht wegen des Programms", sagt er.
Der Vorstoß forciert die Suche nach den Schuldigen. Immer wieder gerät dabei auch die Bauerngman, ein Villacher Sozialverein mit enger Verbindung zum Fasching, ins Visier. "Es war im gesamten Saal laut und es gab einen einzigen Tisch, der dezidiert der Bauerngman zugeordnet war. Wir sind nicht die Schuldigen", sagt Obmann Kurt Maschke. Dass unter den anderen Gästen auch Mitglieder der Bauerngman waren, "mag sein, ich lasse aber nicht zu, dass man die Bauerngman für einen generell hohen Lärmpegel verantwortlich macht", sagt Maschke weiter.
Aussprache mit der Gilde
Am heutigen Dienstag soll es eine Aussprache zwischen Bauerngman und Faschingskanzler geben. Dabei sollen auch Lösungen gegen den Lärmpegel thematisiert werden. "Es gab immer eine Generalprobe, vielleicht würde es Sinn machen, diese wieder einzuführen, um zu schauen, ob das Programm zu lange ist oder wie das Publikum auf Nummern reagiert", sagt Maschke.
Die Länge des Programms war auch bei einigen Gästen in der Nachbesprechung ein Thema. Vielen war vor allem die erste Hälfte zu lange. "Wir werden keine Nummer streichen, aber kosmetische Operationen vornehmen", sagt Spielleiter Franz Kleinbichler, der sich generell zufrieden zeigt. "Vor allem die neuen Akteure haben das großartig gemacht. Dass es Gruppieren gibt, die Lärm machen, zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Premieren".
Die Kritik zur Premierensitzung gibt es hier zum Nachlesen.
