Damit hat in Villach niemand gerechnet. Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) löst Karl Glanznig ab und wird neuer Kanzler der Villacher Faschingsgilde. „Ein logischer Schritt“, sagt Albel. „Bei uns herrscht in den Gemeinderatssitzungen ständig Klamauk und Kabarett. Es war mir ein Bedürfnis, das Ganze in ordentliche Bahnen zu lenken.“
Glanznig befürwortet den Wechsel an der Spitze: „Das kann nur positiv für den Fasching und für Villach sein. An unserem Programm hat die Stadtpolitik mit diversen Aussendungen und Aussagen ohnehin das ganze Jahr über praktisch mitgeschrieben.“
Pober und Baumann als Vizekanzler
Neu ist, dass es zwei Vizekanzler geben wird. Dem Wahlergebnis abgeleitet, sind dafür Christian Pober (ÖVP) und Erwin Baumann (FPÖ) vorgesehen, beide warten gleich mit einer Forderung auf: „Wir wollen bei den TV-Sitzungen aber auch auf der Bühne sitzen.“
Zentrale Positionen soll es für zwei enge Vertraute von Albel geben. Bürgermeister-Sprecher Wolfgang Kofler möchte dem Vernehmen nach Regisseur werden. „Das Strippenziehen bin ich schon gewöhnt.“ Albel sieht seinen Sprecher hingegen eher in der Technik. Norbert Melcher, der in 50 Jahren keine einzige Sitzung verpasst hatte, geht in Pension. Er bediente die Lichter auf der Bühne. „Das soll der Kofi übernehmen. Da kann er mich in gewohnter Manier durchgehend strahlen lassen“, begründet Albel.
Christoph Herzeg soll als Chef-Platzeinweiser im Gespräch sein, um sein Netzwerk im „Vorbeigehen“ erweitern zu können. Er selbst reklamiert aber die Leitung der Hofkapelle für sich und verweist auf ausreichend Erfahrungen in seinem Brotberuf: „Auch in der Stadt gebe ich den Takt vor.“
Die Wahl wird heute, am 1. April, stattfinden.