„Irgendwann müssen auch die Stärksten aufgeben.“ Mit diesen Worten lässt sich das Gefühl vieler zusammenfassen, die um Martin Niedermayer trauern. Der Villacher Arzt und leidenschaftliche VSV-Fan verlor vergangenen Samstag im 51. Lebensjahr seinen langen, tapfer geführten Kampf gegen eine schwere Krankheit. Die Betroffenheit ist groß und doch überwiegt die Erinnerung an einen Menschen, der mit unerschütterlicher Lebensfreude und Stärke beeindruckte.
Ein Leben mit vielen Herausforderungen und großem Mut
„Einen positiveren Menschen habe ich nie kennengelernt“, sagt sein langjähriger Freund und Kollege Matthias Fürstner, Oberarzt am Klinikum Klagenfurt. Schon als Kind musste Niedermayer gegen das Unvorstellbare ankämpfen: Mit einer unheilbaren Krankheit geboren, gaben ihm die Ärzte zunächst nur drei Wochen zu leben, später hieß es, er würde den dritten Geburtstag nicht feiern. Niedermayer bewies das Gegenteil: Er kämpfte sich in das Leben – lebte, lernte und absolvierte erfolgreich ein Medizinstudium. Als Studienarzt am Klinikum Klagenfurt widmete er sich bis zuletzt der Forschung. Seine Krankheit begleitete ihn durch sein ganzes Leben, doch er verlor nie den Glauben an das Leben selbst. „Der Kerl hatte eine Zuversicht, die unvorstellbar war“, erinnert sich Fürstner. „Obwohl er von seiner Krankheit bereits schwer gezeichnet war, sagte er noch kürzlich, dass er sich die Abo-Karten für den VSV für die nächste Saison holen will.“
Eishockey als große Leidenschaft
Eishockey war Niedermayers Leidenschaft. Dem Villacher VSV blieb er stets treu, auch wenn er für seinen beruflichen Weg nach Klagenfurt pendelte. „Im Eishockey entzweit, in der Freundschaft vereint – das haben wir immer scherzhaft gesagt“, erzählt Fürstner. Auch der Verein selbst gedachte seines langjährigen Fans in einem berührenden Posting in den sozialen Medien. „Er war über viele Jahre hinweg treuer Begleiter, leidenschaftlicher Fan und langjähriger Abonnent. Sein Platz auf den Rängen war ein Symbol seiner tiefen Verbundenheit zum VSV, seiner Begeisterung und Treue.“ Der Villacher liebte den Sport und versuchte sich selbst im Ballhockey, um trotz seiner körperlichen Herausforderungen seinem liebsten Sport möglichst nahe zu sein.
Ein großes Vorbild für viele Menschen
Niedermayer wurde von seinen Weggefährten sehr geschätzt. Mit seiner professionellen Arbeit als Studienarzt, seiner Neugier und seinem unerschütterlichen Lebenswillen zog er viele in seinen Bann. Seine Kolleginnen und Kollegen erinnern sich auch an seine Begeisterung für Neues: „Er war schon vor Jahren der Erste, der uns allen von Bitcoins erzählte“, heißt es aus der Kollegschaft. Sein Freundeskreis war groß, ebenso wie die Lücke, die er nun hinterlässt. Für viele bleibt er jedoch als Vorbild für immer in Erinnerung.
Niedermayer hinterlässt seine Eltern und drei Geschwister. Die Verabschiedung findet am Freitag, dem 27. Juni, um 15 Uhr in der Zeremonienhalle am Waldfriedhof Villach statt.