Drei Behinderten-WCs gibt es am St. Veiter Wiesenmarkt. Positioniert sind sie beim "Steirerhof", beim "Break Dance" und bei der Blumenhalle. Hartwig Gallhuber aus Klagenfurt sitzt nach mehreren Schlaganfällen im Rollstuhl. Er zeigte sich bereits vergangenes Jahr von der Barrierefreiheit des Volksfestes enttäuscht. "Seit Jahren werden Verbesserungen versprochen, aber nichts passiert", erzählt der 66-Jährige.

Schwieriges Gelände, steile Rampen

Sein diesjähriges Wiesn-Erlebnis hat ihn erneut wütend gemacht, wie er sagt: "Es gibt die drei Behinderten-WCs, aber vor allem beim 'Steirerhof' kommt man nicht hin. Der Weg zum WC ist verstellt, bei den anderen beiden ist die Rampe zu steil."

Das Problem seien allerdings nicht nur zu steile Rampen, bei denen er die Sorge hat, zurückzufallen, sondern es gehe auch um den Schmutz auf den Auffahrten. "Oft befindet sich Streusplit auf den Rampen, dort drehen natürlich die Räder durch", klagt der Klagenfurter. "Es ist jedes Jahr dasselbe, nächstes Jahr möchte ich bei der Koordinierung dabei sein." Gallhuber droht auch mit einer Anzeige bei der Europäischen Kommission, sollte sich nichts an den Bedingungen ändern. Ein Gespräch mit Vizebürgermeisterin und Marktreferentin Silvia Radaelli (SPÖ) habe zwar stattgefunden, sei aber nicht zufriedenstellend verlaufen.

Stadt verspricht Besserung

Radaelli betont das Bemühen seitens der Stadt, jedem Menschen ein besonderes Wiesn-Erlebnis zu ermöglichen. "Es gibt natürlich Begehungen von Behörden des Landes, wir werden auf alle Richtlinien geprüft." Der Wiesenmarkt sei eine große Veranstaltung, der ein oder andere Fehler könne passieren. Einen solchen Fehler räumte sie bei der Positionierung des WCs beim "Steirerhof" ein: "Dort ist es wirklich suboptimal, der Standort wird nächstes Jahr vermutlich wieder gewechselt." 

Laut Marktreferentin Radaelli hat sich der Wiesenmarkt in dieser Hinsicht verbessert
Laut Marktreferentin Radaelli hat sich der Wiesenmarkt in dieser Hinsicht verbessert © (c) Stadt St. Veit

Weitere Beschwerden hinsichtlich dieser Thematik habe man nicht erhalten: "Ich habe mit vielen Rollstuhlfahrern gesprochen, es wurde ansonsten nichts beanstandet, es trafen keine weiteren Beschwerden ein." Nichtsdestotrotz nehme man jede Kritik ernst und wenn jemand ein schlechtes Erlebnis hatte, sei es auch legitim, dieses Problem kundzutun. "Wir werden uns weiterhin bemühen und nächstes Jahr sicherlich wieder einiges besser machen", versichert die Marktreferentin.

Im Gegensatz zum Vorjahr hat man die behindertengerechten WC-Anlagen in diesem Jahr mit einem "Euro Key"-Schloss ausgestattet. Jeder, der über einen solchen "Euro Key" verfügt, kann somit die Toilette aufsperren.