Warum gibt es derzeit so massive Probleme bei der Zustellung der Kleinen Zeitung im Bezirk St. Veit durch redmail?
CHRISTIAN FRIESSER:Uns fehlen schlicht und einfach die  Ressourcen, wir finden momentan keine Zustellpartner – trotz enormer Bemühungen.

Wo liegen die Gründe?
Die sind vielschichtig. Die Arbeitslosigkeit in Kärnten ist auf einem sehr niedrigen Niveau. In sehr vielen Branchen herrscht aktuell akuter Mangel an humanen Ressourcen, so auch bei uns. Es wird deshalb überall mehr und mehr geboten – das System von Angebot und Nachfrage regiert. Zudem haben wir im Bezirk Zusteller verloren, die krankheitsbedingt ausgefallen sind.

Spielen auch die stark gestiegenen Spritpreise durch den Krieg in der Ukraine eine Rolle?
Die gestiegenen Spritpreise wirken sich definitiv auf die Problematik aus. Aber selbstverständlich reagieren wir darauf und unterstützen unsere Partner laufend.

Landesleiter Christian Friesser
Landesleiter Christian Friesser © KK

Wo im Bezirk St. Veit gibt es derzeit die größten Zustellprobleme?
Es funktioniert im Metnitz-, Gurk- und Görtschitztal. In den anderen Bereichen ist die Situation sehr angespannt. Besonders deutlich zum Beispiel im Bereich von St. Veit bis Althofen. Selbst mitten in der Stadt St. Veit, wo es möglich ist, mit wenig Aufwand ein attraktives Honorar zu verdienen, ist es derzeit nicht möglich, Zustellpartner zu gewinnen.

Wie erfolgt dann die Zustellung in diesen Bereichen?
Die Kleine Zeitung wird derzeit dort mit der Post zugestellt. Normalerweise haben wir im Bezirk zwei Angestellte, die eventuell auftretende Zustelllücken füllen. Doch auch diese sind uns in letzter Zeit abhanden gekommen.

Wie schaut der genaue Aufgabenbereich eines Zeitungszustellers aus?
Die Gebiete sind unterschiedlich groß. Es geht von einer Stunde Aufwand bis hin zu drei Stunden täglich. In der Stadt ist man natürlich schneller, als in ländlichen Gebieten. Das Honorar richtet sich individuell nach dem gesamten Aufwand – das wird auch mit jedem Zustellpartner, der auf Werksvertragsbasis arbeitet, individuell vereinbart. Im Sinne eines attraktiven Nebenjobs gehen wir umgekehrt im Umfang auch auf die individuellen Vorstellungen unserer Partner ein.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um Zustellpartner zu werden?
In ländlichen Gebieten braucht man ein Auto. In Stadtbereichen reicht auch ein Fahrrad oder ein Moped.

Wie schaut es mit der Höhe des Honorars aus?
Das wird wirklich mit jedem Zustellpartner individuell vereinbart. Es geht darum, wie viele Abonennten zu betreuen sind, wie lange die Fahrtstrecke, wie hoch der insgesamte Aufwand ist.

Was wird gegen den Mangel an Zustellern getan?
Wir suchen händeringend über alle zur Verfügung stehenden Kanäle. Vom klassischen Inserat in Zeitungen, über Beilagen in Zeitungen und Flugzettel bis hin zu intensiver Bewerbung über Social Media. Für die Kontaktaufnahme mit uns haben wir auch eine Homepage eingerichtet. Um die Lücken im Angestellten-Bereich zu schließen nutzen wir natürlich zudem Personalbereitsteller und das AMS. Die zur Verfügung stehenden Ressourcen, Menschen die, diesem Nebenjob mit Begeisterung nachgehen, werden so effizient wie möglich eingesetzt

Wie viele Zusteller fehlen?
Um die Dienstleistung im Bezirk St. Veit erbringen zu können, werden 80 Zusteller benötigt. Derzeit fehlen uns 13. Jeder, der Interesse oder Fragen hat, kann sich gerne bei uns melden. Wir freuen uns über jeden einzelnen Kontakt.