Heftige Diskussionen haben das von der Behörde gegen Sie ausgesprochenen Waffenverbot mit Waffenentzug und Überprüfung Ihrer Führerscheintauglichkeit ausgelöst. Inzwischen waren Sie, Herr Walder, wegen Ihrer Fahrtauglichkeit bei der Amtsärztin, wie ist es gelaufen?
HERMANN WALDER: Der Termin ist an sich ganz normal abgelaufen. Aber jetzt muss ich zum Verkehrspsychologen. Diese Untersuchung ist auf keinen Fall gerechtfertigt. Zahlt mir die Behörde das Gutachten, gehe ich hin, sonst verweigere ich diese Untersuchung.
Warum erfolgt diese Untersuchung aus Ihrer Sicht zu Unrecht?
WALDER: Wissen Sie was? Ich habe auf der Straße noch nie etwas angestellt. Ich war nie alkoholisiert unterwegs, hatte nie einen Unfall. Nur, weil ich im April einen Anhänger überladen hatte, sitzt man mir jetzt auf – mit dem Waffenentzug und mit dem Führerschein. Klar habe ich bei dieser Kontrolle geschimpft, aber jetzt wirft man mir vor, ich hätte die Polizei in ihrer Amtshandlung behindert.
Zu Bezirkshauptfrau Olga Reisner haben Sie ein auffallend gestörtes Verhältnis. Gab es das auch mit den Vorgängern von Reisner?
WALDER: Nicht ich habe ein gestörtes Verhältnis zu ihr. Sie sitzt mir auf. Mit ihren Vorgängern gab es keinerlei Probleme. Ich weiß nicht einmal, wie die heißen. Aber Reisner tut mir einfach Unrecht. Sie hat mich vor Gericht gezerrt, wegen Gefährdung, weil ich eine Schlange in einer Kanne hatte, als ich im Ämterhaus war. Da wurde ich zu Unrecht zu 1200 Euro Strafe verurteilt.
Wenn Sie die Bezirkshauptmannschaft betreten, läuten dort, wie man hört, die Alarmglocken. Was heißt das?
WALDER: Ja, das ist wahr. Jedes, jedes Mal, wenn ich in die Bezirkshauptmannschaft gehe, tauchen dort binnen kürzester Zeit Polizisten auf, um die Leute im Gebäude vor mir zu schützen.
Unrecht ist ein Wort, das oft in Ihrem Sprachgebrauch auftaucht. Warum?
WALDER: Gegen Unrecht bin ich wegen dem, was ich erlebt habe, ganz empfindlich, da bin ich regelrecht allergisch. Und das können Sie mir glauben – ich bin sehr wohl in der Lage, zu erkennen, was Recht und was Unrecht ist.
Wie schaut es mit Selbstjustiz aus? Da gibt es einen geohrfeigten Pfarrer, eine Tür, die Sie in einem fremden Haus eingetreten haben.
WALDER: Ja, das hat es gegeben. Aber Selbstjustiz ist das nicht. Protest ist da schon eher das richtige Wort: Und Protest wird es wieder geben, wenn man mich nicht in Ruhe lässt. Dann lasse ich Plakate drucken, auf denen steht, dass Frau Reisner von Osttirol weichen soll.
Die Bezirkshauptfrau bietet Ihnen ein gemeinsames Gespräch an. Werden Sie annehmen?
WALDER: Ich sage einmal so. Diesem Angebot bin ich nicht abgeneigt. Die Frage ist nur: Will sie ein Gespräch im Guten, erachtet sie das als notwendig oder richtet sich das Gespräch letztlich wieder gegen mich.