Mit der feierlichen Einweihung des neuen Zubaus am 4. Oktober 2025 setzte die Rotkreuz-Ortsstelle Matrei in Osttirol ein sichtbares Zeichen für Fortschritt, Zusammenhalt und gelebtes Ehrenamt. Nach fast einem Jahr Bauzeit erstrahlt das Rettungszentrum in der Virgener Straße in neuem Glanz – bereit für die Herausforderungen von morgen.
„Die Baumaßnahmen sind bestens gelungen und erleichtern unsere Arbeit ungemein“, zeigt sich Ortsstellenleiter Michael Oberschneider zufrieden. Die neue Infrastruktur schafft nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Komfort – für jene Einsatzkräfte, auf deren rasche Hilfe im Notfall tausende Menschen in der Region vertrauen. Besonders erfreulich: Im Zuge des Umbaus wurde auch ein öffentlich zugänglicher Defibrillator installiert, der nun rund um die Uhr am Eingang der Ortsstelle verfügbar ist.
Raum für moderne Rettung
Das nach den Plänen des Architekten Martin Valtiner realisierte Projekt umfasst eine neue Waschbox, zusätzliche Stellplätze und einen barrierefreien Zugang. Grund für die Erweiterung war auch die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs: Der moderne Mercedes Sprinter, mit fast drei Metern Höhe, war für die bestehende Infrastruktur schlicht zu groß. „Die rund eine Million Euro Baukosten sind eine Investition in die Zukunft – und in die Sicherheit der Menschen in der Region“, betont Oberschneider. Auch beim Thema Energie wurde vorausschauend geplant: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt die Anlage mit sauberem Strom. „Damit verfügen wir an unseren eigenen Standorten in Osttirol über PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 103 kWp“, erklärt Alexander Perry, Geschäftsführer des Roten Kreuzes Osttirol.
Zur Eröffnung lud die Ortsstelle gemeinsam mit der Bezirksstelle die Bevölkerung zum Mitfeiern ein. Ein Schaupfad bot Einblicke in die Arbeit der Einsatzkräfte, Kletterwand und Hüpfburg sorgten für lachende Gesichter bei den Jüngsten. „Ohne die Beschlüsse in den Bezirksgremien und die außergewöhnliche Spendenbereitschaft der Osttiroler Bevölkerung wäre ein Projekt dieses Ausmaßes nicht möglich gewesen. Das war ein gemeinschaftlicher Kraftakt,“ bedankte sich Bezirksstellenleiter Helmut Kleinlercher. Einen besonders berührenden Moment schuf Oberschneider, als er zwei Fahrzeuge nebeneinanderstellte: den historischen VW T2-Krankentransporter von 1979 und den neuen Mercedes Sprinter, der ab Ende Oktober 2025 in Matrei stationiert wird. Ein Zeichen für den Wandel im Rettungswesen – und für die Entwicklung einer Einrichtung, die seit 55 Jahren fester Bestandteil des Matreier Lebens ist.
Seit 1970 steht die Ortsstelle Matrei im Dienst für das Leben. Was mit einem gebrauchten Rettungsfahrzeug und einem hauptamtlichen Mitarbeiter begann, ist heute ein modernes Rettungs- und Ausbildungszentrum – getragen von einem starken Team aus haupt- und ehrenamtlichen Helfern. „Dieses Haus steht für Verlässlichkeit, Zusammenhalt und Menschlichkeit. Es ist unser Zuhause – und ein Ort, an dem Hilfe nie Zufall ist,“ sagte Oberschneider in seiner Festrede.