Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs lädt die Theaterwerkstatt Dölsach zu einer besonderen Uraufführung ein: Am Samstag, dem 10. Mai, wird das Stück „Anna und die Partisanen“ auf der Bühne des Kultursaals Tirolerhof in Dölsach zur Aufführung gebracht. Das bewegende Drama, das die Geschichte der Widerstandskämpferin Maria Peskoller erzählt, wurde von Ekkehard Schönwiese geschrieben und in seiner Regie erstmals auf die Bühne gebracht.
„Die von den Nazis am 23. Dezember 1944 hingerichtete Maria Peskoller, gebürtige Greil, aus Dölsach, wurde von Partisanen und Fahnenflüchtigen, denen sie half, Anna genannt“, sagt Schönwiese. Sie war maßgeblich an einem Widerstandsnetzwerk beteiligt, das sich gegen die nationalsozialistische Herrschaft auflehnte. Doch als dieses Netzwerk im Jahr 1944 zerschlagen wurde, geriet Maria Peskoller in die Fänge der Gestapo und wurde am 23. Dezember 1944 in Graz durch das Fallbeil hingerichtet.
Widerstand gegen das Naziregime
Das Stück thematisiert den dramatischen und tragischen Verlauf ihrer letzten Tage und stellt das Aufeinandertreffen der mutigen Partisanen mit einem System, das bereits den Untergang vor Augen hatte, eindrucksvoll dar. Ekkehard Schönwiese gelingt es, in „Anna und die Partisanen“ ein bewegendes und tiefgründiges Bild des Widerstandes gegen das Naziregime zu zeichnen. Der bekannte Bildhauer Lois Fasching ist für die Gestaltung des Bühnenbildes, umgesetzt von Roland Zojer unter Mithilfe der Tischlerei Tschapeller, verantwortlich. Auf der Bühne wird ein surrealistischer Raum erschaffen, der durch bewegliche und drehbare Elemente das Publikum in die Zeit des Widerstandes und die düstere Atmosphäre der letzten Tage des Krieges entführt.
„In Zeiten zunehmender politischer Polarisierung ist ein Stück wie ,Anna und die Partisanen‘ von größter Bedeutung“, erklärt Andreas Köck, stellvertretend für den Vorstand der Theaterwerkstatt Dölsach. „Es erinnert uns daran, wie kostbar Freiheit und Demokratie sind und wie sie durch den Widerstand von Einzelnen und Gruppen erkämpft werden mussten. Gerade heute, in einer Welt, in der antidemokratische Tendenzen wieder zunehmen, ist es wichtig, sich diesen Erinnerungen zu stellen.“
Die Theaterwerkstatt Dölsach hat mit diesem Projekt nicht nur ein Stück über historische Ereignisse geschaffen, sondern auch eine Bühne für wichtige Diskussionen über den Wert von Freiheit, Demokratie und Widerstand. „Die Geschichte von Maria Peskoller muss immer wieder erzählt werden – auch für zukünftige Generationen“, betont Bürgermeister Martin Mayerl. „Diese tragische Geschichte ist ein Stück Erinnerung, das uns vor den Fehlern der Vergangenheit warnt und uns dazu aufruft, in der Gegenwart für die Werte zu kämpfen, die in der Vergangenheit hart erkämpft wurden.“
„Anna und die Partisanen“ wird in den folgenden Wochen nach der Uraufführung an verschiedenen Terminen im Kultursaal Tirolerhof zu sehen sein: 11., 16., 17., 18., 23., 24. und 25. Mai 2025, jeweils um 20 Uhr.