12.600 Fahrzeuge, darunter über 100 Busse und knapp 750 LKW und Traktoren brettern zu Zeiten der Vollsperre der Lieserschlucht täglich über die Ausweichstrecke am Fratres. Das haben Bewohner des früher aufgrund seiner idyllischen und ruhigen Lage über der Stadt Spittal beliebten Wohngebiets am 18. April gezählt: "Von sechs bis 20 Uhr sind das pro Stunde über 860 Fahrzeuge oder ein Fahrzeug alle vier Sekunden."
Die Anrainer fühlen sich nicht nur sprichwörtlich überfahren, sondern auch in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt und von den politischen Verantwortlichen im Stich gelassen. Niemand fühle sich zuständig, eine Lösung für die belastende Verkehrssituation herbeizuführen. Denn es handelt sich nicht um eine einmalige Sperre. Der Fratres musste schon in der Vergangenheit immer wieder als Ausweichroute herhalten und wird dies auch in den kommenden Jahren während des Radwegbaus durch die Lieserschlucht noch öfter müssen.
Dabei sei er von den baulichen Gegebenheiten gar nicht dafür gemacht, solche Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Neben Lärm-, Feinstaub- und Schadstoffbelastungen kommt es den Anrainern zufolge immer wieder zu gefährlichen Situationen mit Fußgängern auf dem schmalen Gehweg direkt neben der Fahrbahn. Radfahrern wurde die Durchfahrt mittlerweile ohnehin verboten.