Jetzt ist es amtlich: Der Liesersteig kann nur mit sehr hohem finanziellen und technischen Aufwand zu einer Forststraße und in der Folge zu einem Radweg ausgebaut werden. Landesgeologe Richard Bäk warnt in seinem Gutachten, das er für die Bezirkshauptmannschaft Spittal erstellt hat, ausdrücklich vor diesem Wegbau: "Der Hang oberhalb der Lieser zwischen Spittal und Seeboden ist sehr labil, 30 bis 50 Prozent sind von aktiven Rutschungen betroffen." Und selbst wenn aufwendige Sicherungsmaßnahmen mit Ankerungen, Baustahlgittern und Spritzbeton durchgeführt werden würden, wäre ein Nachrutschen des Hanges laut Bäk nicht zu verhindern, was hohe Erhaltungskosten zur Folge hätte. Geprüft hat er übrigens auch eine zweite Variante rund 50 Höhenmeter oberhalb des Liesersteiges. Auch dieser konnte Bäk aus geologischer Sicht nicht zustimmen. Bäk gab bereits 2008 ein negatives Gutachten ab. Um Irrtümer auszuschließen beauftragten die Bürgermeister der Region Millstätter See über den Regionalverband Nockregion, die Joanneum Research GmbH mit geophysikalischen Untersuchungen, die Bäk nun für das neuerliche Gutachten herangezogen hat. Das Ergebnis blieb in etwa das gleiche.